(Virgin)
Die meisten Songwriter unserer Tage räumen ja ein, sich mit ihrer Musik selbst therapieren zu wollen. Annie „St. Vincent“ Clark ist in dieser Hinsicht sicherlich ganz vorne mit dabei. Nur dass sie – anders als viele der erwähnten Kollegen – aufgrund ihres Erfolges über deutlich mehr Fundus und Ressourcen verfügen kann, als gewöhnliche Bedsitter, die ihr Leid im stillen Kämmerlein in Folk-Songs klagen. Auf ihrem neuen Album kommt St. Vincent mit viel Wut im Bauch und einer ganzen Bibliothek an unorthodoxen, kriegerischen Sound-Effekten daher – und treibt ihr Programm der psychischen Selbstzerfleischung erneut auf ein neues Level. Vorbei sind die Zeiten, in denen sie sich mir poppiger Zugänglichkeit beschäftigte. Auf „All Born Screaming“ macht Annie Clark mit harschen Sound-Effekten, schroffen Synthesizern, fast schon brutalen Beats und der tätigen Mithilfe von gleich vier Drummer-Größen (Dave Grohl, Stella Mogzawa, Mark Giuliana und Josh Freese) so wie ihrem archaisch/hakelig-eklektischem Gitarrenspiel unmissverständlich deutlich, dass „All Born Screaming“ ihre – wie sie einräumt – „am wenigsten lustige Scheibe“ geworden ist. Es geht hier um Gier, Lust, Verlust, Liebe, Tod, Gewalt, Brutalität und eben Selbstverachtung – in keiner bestimmten Reihenfolge. Viszeraler geht’s nimmer. Trent Reznor lässt grüßen – muss sich aber in Acht nehmen, von diesem Behemoth von Album nicht selbst überrollt zu werden. 5Olymp
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