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Liverpool: Starten wir diesmal mit einem ganz besonderen Einschlag... „Meteorites“ (Caroline) ist der 19 Longplayer der Psychedelia-Rock-Institution ECHO & THE BUNNYMEN. Mit diesem 12. Studiowerk bestätigen die Dauerbrenner von der Insel die bekannte Vorliebe für 80er Retro, Wave und Gitarren. Wunderschöne Sommermusik, wenngleich nicht mehr der Drang besteht, einzelne Songs zu Lieblingsliedern auszuwählen. Als Producer war Killing Joke-Ikone Youth am Werk! ***Sheffield: Aus dem entfernten Arctic Monkeys-Umfeld stammen REVEREND AND THE MAKERS. Deren vierter Longplayer „Thirty Two“ (Cooking Vinyl) ist tanzbarste Indie-Disco, wenngleich nicht primär Radiokompatible. „The Only One“ ist ein schön verhallter Anspieltipp. Als Producer war Killing Joke-Ikone Youth am Werk! ***
Manchester: Elektro-Disco mit arg französisch klingenden, weiblichen Singstimmen zeichnen „Movements“ (Naive) aus, das dritte Album von WE HAVE BAND. Ansonsten osziliert der Sound irgendwo zwischen den Depeche Mode des Jahres 1982 und einem Synthi-Mix des 21.Jahrhunderts. Macht aber nix! ***
South Carolina: NEEDTOBREATHE werfen mit „Rivers in the Wasteland“ (Warner) ihren fünften Langspieler auf den Markt. Die mit einem christlichen Background behaftete Band versteht sich auf hymnischen Rock, der sich scheinbar von den Kings Of Leon, Cat Stevens („The Heart“) oder Peter Gabriel („Multiplied“) inspirieren ließ. Irgendwie eine interessante Mischung, die so sonst selten daher kommt.... ***
Los Angeles: CHRISTINA PERRI hat ihr zweites Werk „Head Or Heart“ (Atlantic / Warner) veröffentlicht. Leider findet sich darauf kein zweites „Jar Of Hearts“. Eher besticht das Epos durch fröhliche „Middle-of-the-road-Popmusik“. Schöne Stimmen, Stimmungen & Töne, größtenteils ohne Ecken oder Kanten. Viele erfolgreiche Momente der jüngsten Pop-Geschichte dienten hier scheinbar als Innovation. ***
Miami: „Where I belong“ (Island) ist die Überraschung des Monats. CRIS CAB, ein 19jähriger Zögling von Pharrell Williams, Studiopartner von Wyclef Jean, hat es geschafft, trotz des jugendlichen Alters eine tolle Reggae-Pop-Platte zu machen, der man anhört, dass der junge Mann bei den Eltern Police gehört hat, von Bob Marley inspiriert wurde. Der Opener „The Sun Is Gonna Rise Again“ könnte auch von „unserem“ Patrice sein.... Feines Album! ****
Montreal: Legenden wie Dylan, Reed oder Cohen fallen einem ein, wenn man dem vierten Longplayer von JF ROBITAILLE lauscht. Aber auch Verwunschenes wie Donovan zieht durch die musikalische Gedankenwelt. Alles in Allem ist „Rival Hearts“ (Rough Trade) ein schönes Singer-Songwriter-Teil. Unaufgeregt aufregend. ***
Jamaika: Es ist wahrlich selten, dass der Labelname Programm für die Musik ist. Hier passt es: Der „Underwater Dub“ (Groove Attack), eingespielt von den legendären Rhytm-Twins des Reggae, SLY & ROBBIE. Mit einigen Gästen, dazu akustisch / analog im Stil der 70er, wurden hier Soundeffekte kreiert, die den Eindruck erwecken, dass die Musik zeitweise abtaucht. Eine Rückkehr zu den Wurzeln... Dub, Reggae, Rhythmus! Klasse! ******
Bikini Bottom: Wirklich unter Wasser spielen die gespongebobten Neuinterpretationen aktueller Hits von Avicii, Icona Pop, Santiano etc pp. „Mein Gedudel“ erfreut nicht nur den virtuellen Protagonisten SPONGEBOB SCHWAMMKOPF, sondern mit seinen deutschen Texten auch die Generation der 10-25jährigen, die schwammig aufwachsen durfte. Absolut Partytauglich, jedoch eher nicht zum gemeinen Musikhören geeignet. Ohne Wertung.
Aachen: „Alles hat seine Zeit; Best Of 1999-2014“ (Vertigo / Universal) könnte auch zum Spongebob-Album passen. Es ist aber Der Graf, der hier so UNHEILIG singt, und damit gleich an die Chartspitzen in Deutschland stürmte. Eine schöne Übersicht, nicht nur für jene, die diesen (subjektiv) pathosbeladenen „Gothik-Schlager“ in komprimierter Form archivieren möchten. ***
Borgerhout / Brüssel: MILOW ist DER Experte für herrliche Radiomusik. Mit vielen namhaften Helfern erschuf der 32jährige Belgier mit „Silver Linings“ (Island / Universal) ein weiteres Meisterwerk in Sachen „Anhören zum Abschalten“. Subjektiv schöngeistige Sounds zum berieseln. Absolut here today, but maybe gone tomorrow. **
Jönköpping / Schweden: „Portico“ (Labrador / Broken Silence) ist das vierte Album von THE MARY ONETTES. Psychedelischer Shoegazer-Sound im Stile der 80er, Gitarren-Wave, mit teilweise Cure´eskne Vocals. Schwerelose Melancholie! ****
Finnland: Schwer in ein Genre oder eine Stadt einzuordnen ist RAIN DIARY. Am ehesten trifft es den Punkt, wenn man nordischen Dark Wave mit britischem Punk verwebt. In einem Gemisch mit Elektronik, Indie-Pop plus einer Prise Melancholie erweckt es dann den Anschein, als wären „The Lights Are Violent Here“ (G-Records / Rough Trade). Schade, aber toll. **
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