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Starten wir diesmal in der Heimat: LIONS OF NEBRASKA nennt sich ein Trio aus Kiel, dass mit „Tofino“ (Coast Rock Records / New Music Distribution) ein hervorragend-abwechslungsreiches Debut auf den Markt gebracht hat. Ruhige Elemente werden zu Folk, dieser zu Rock, der widerum zu Ska. Alles da, alles drin. Gut, dass. ***Instrumentierungen im 80er-Style, darüber stimmiger deutscher Pop – dass ist das Markenzeichen der jungen Band A5 RICHTUNG WIR. „Für immer diese Stadt“ (Modern Post Records) ist Album No. 3 der drei Musiker, die entlang der A5 ihre Wohnungen haben. Etwas Shoegazer-Atmosphäre rundet den Sound ab. Ein solcher Mix ist zwar nicht unbedingt neu, aber okay. ***
LUXUSLÄRM dröhnt aus Nordrhein-Westfalen herüber. „Carousel“ (Opposition / Intergroove) nimmt scheinbar den Faden auf, den Christina Stürmer & Co fallen ließen, um mit subjektiv blödgeilen, deutschen Texten chartigen Rockpop zu generieren. Nicht mein Fall, sorry. *
Deutschen Si-So-Pop ohne Reggae (man beachte das Cover!) spielt SEBASTIAN HACKEL aus Dresden. Sein Albumdebut „Kreideblumen“ (Ludwig / Indigo) besticht durch schöne Gitarren-Läufe, erscheint jedoch ansonsten recht sch(m)erzlos zu sein. Der ideale Support für qualitativ gute Acts wie Johannes Oerding oder dergleichen... **
GLASPERLENSPIEL (siehe Bundesvision Songcontest) debutieren mit einem Werk, dass sich „Beweg Dich mit mir“ (Polydor) nennt, aber doch eher in Schockstarre verfallen lässt. Abermals Deutsch-Pop, abermals nach scheinbar großem Vorbild (Silbermond?) erdacht, abermals subjektiv Herz-Schmerz-Dudelei, die individuell gar nerven kann. Beim abhören jedenfalls umgehend aus dem Player geflogen.... *
MAXIM (nein, nicht der von Prodigy!), 29jähriger Songwriter aus Köln, könnte, wie Tim Bendzko, jederzeit im Radio laufen. Denn sein dritter Longplayer „Asphalt“ (Rootdown Records / Soulfood) behandelt Themen wie Beziehung(en), Verwirrung(en) und Hoffnung(en). All das fein zizeliert in etwas Reggae-Pop. Warum nicht? **
„Immer & Überall“ (Ya-Ha! Musik / Soulfood) ist derzeit YA-HA!, die Band um Sängerin Janna Wonders und Blumentopf-MC Flo Schuster. Das Debut schwirrt locker in den Welten von Kim Wilde (Stimme, manchmal; Texte deutsch), 2Raumwohnung und Synthesizer-Pop hin und her. Ideal auch Anleihen an NDW oder Nuala. Fazit: Musik von/für gestern, heute und morgen. Punkt! ****
Den in Deutschland lebenden Iren REA GARVEY braucht man sicher nicht näher vorzustellen – mit Reamonn und seinem „Supergirl“ hat er schließlich Geschichte geschrieben... Wie mit seiner Gruppe, so kommt Garvey auch solo mit Chart-kompatiblem Power-Pop um die Ecke, um mit viel Gefühl die Gehörgänge (der Damen) zu erobern. Irgendwie okay. ***
GREAT WHITE SHARK sind ein nach Berlin emigrierte Ableger der Londoner Eight Legs. Die EP „Bring Us Back Together“ (Snowhite / Universal) vereint atmosphärisch-ambientlastigen Wave-Pop, der elektonisch Reminiszenzen an die Tanzbarkeit des 90er Britpops verarbeitet. ****
Direkt aus dem UK schallen Keyboards sehnsuchtsvoll herüber. Synthesizer-Gekniedel umrahmt treibende Pop-Songs, die im Wechselspiel weiblich-männlicher Vocals CD-technisch als „A Language“ (BMG Rights / Rough Trade) firmieren. Eingespielt hat das Ganze das Trio PERFORMANCE, die perfekte Mischung aus Mickey Mouse und Jean-Paul Sartre! ***
Ebenfalls aus London kommt Andrew ROACHFORD mit „Addictive“ (India Media / Rough Trade) herüber. Die unverkennbare, wärmende Stimme des 80er Jahre Charthelden verbindet Soul mit Pop, streut latent etwas Reggae mit Funk darunter. Sehr wohlklingend inszeniert vom Spross einer Musikerfamilie mit westindischen Vorfahren. ***
Völlig ulkig-abgefahrene Gute-Laune-Musik kommt von JUKEBOX THE GHOST aus Philadelphia. Indie-Rock kokettiert ebenso mit den Sparks als auch mit den gesamten 70ern oder der Jetztzeit. Knuddelig in Sound & Gewand (= Cover), ist „Everything Under The Sun“ (YeoRoc Rec.) jederzeit ein Genuss. ****
„All Hours“ (Nettwerk / Soulfood) ist das Comeback der amerikanischen Formation IVY. Deren Paris-stämmige Sängerin Dominique Durand hat ihren Dialekt stark abgelegt. Dennoch kommt der Ambient-Pop des Trios subjektiv etwas unentschlossen daher. Handclaps, Grooves und 80er Synthie-Pop mutieren hier zu hypnotischen Beats. Na ja... **
Das gleichnamige Debutalbum (!K7 / Alive) von NEW LOOK aus Kanada, bestehend aus dem Paar Sarah Ruba & Adam Pavao, erscheint prädestiniert für den Einsatz in Tanzhallen ab 3.00 morgens. Pluckernde Synthie-Sounds verbinden Dancefloor / Ambient mit einem Hauch von Gesang. Sehr futuristisch. **
Da geht so mancher zurück in der Zeitrechnung, und erfreut sich an der brandneuen Compilation „Generation Underground“ (EMI). New Order, PiL, New Model Army, Vapors, Teardrop Explodes, Devo, Killing Joke, Gang Of Four, Dead Kennedys, Fad Gadget, Laibach, Anne Clark, The Sisters Of Mercy etc pp – hier muss der Musikhallen-DJ keine Tracks wechseln, sondern kann selbst mal abschalten, und laufen lassen.... ***
Rock & Pop
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