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WAKE THE TOWN

Elephant Man bringt das Leben zurück in die Dancehall, so steht es schon auf dem Cover des neuen Albums „Dance & Sweep“ (VP Records) des Energy Gods. „Party machen“ lautet die Kampagne, aber stilvoll und mit mächtig Power. Tiefgründige Texte oder kritische Ansagen werden durch überzeugende karibische Lebensfreude („Party Up In Here“) ersetzt. Das ist massenkompatibel jugendfreundlich und funktioniert hier richtig gut. Musikalisch bleiben kreative digitale Riddims der Top Producer Stephen „Di Genius“ McGregor, Shaun „ZJ Chrome“ Chablal oder Kurt Riley mächtig uptempo. Elephant Man legt bei Hits wie „Nuh Linga“ oder „How We Do It“ genauso powerful los wie auf den neuen Hits „Wine & Dip“ oder „Dance & Sweep“. Das gesamte Album kommt wie eine Steilvorlage des Soundtracks der nächsten Party rüber. Sensationell, big up! Heiß erwartet kommt im Februar das neue Album von Etana „Free Expressions” (VP Records) in die Plattenläden. Ein Roots Reggae-Album hat die begnadete Stimme versprochen und hält Wort. Selbstbewusst und stolz geht sie dabei ohne den erhobenen Zeigefinger durch ihre Texte. „People Talk“ erteilt neidischen Lästerern eine gekonnte Absage, während „War“ die Konflikte der Zeit auf die egoistische Grundeinstellung reduziert. Die Stärke von Etana ist immer, neben ihrer Superstimme, die Aufrichtigkeit ihrer Texte. Nach einigen sehr schönen Lovesongs dreht das Album weiter auf, bietet mit „August Town“, der wunderbaren Ballade „Day By Day“ und zum Schluss „Dance“ maximum satisfaction. Wieder big up, „Free Expressions” wird bei der Wahl zum Albums des Jahres ganz oben mitspielen! Modernen, frischen Ska aus Deutschland gibt es auf dem neuen Album von Bluekilla „Never Was A Ska Band“ (Blue Esquire Records). Die Urgesteine aus München liefern auf ihrem 5. Album flotte Skatracks zwischen 2 Tone und 3rd Wave gekonnt ab. Als Überraschungen gibt es Ausflüge in den Dancehallsound und musikalisch richtig guten Dub („Cann River Cafe“). 15 Jahre Bandgeschichte feiern The Slapstickers mit ihrer CD/DVD-Kombi „Sonic Island“ (Soulfire). 14 Tracks feiern mit massiven Bäsern das 7. Album, machen Ausflüge in den Reggae („Langkawai Island“) oder Funkrock. Dazu gibt es die DVD „Counting Memories“ mit Konzertauschnitten und Interviews. „Bushman Sings The Bushdoctor“ (VP Records) bietet 12 neu eingespielte Versionen der Hits von Peter Tosh, allerdings ohne Titel des Bush Doctor-Albums. Die neuen Versionen wurden im Penthouse Studio eingespielt und von Sharon Brown gemixed. Im modernen Reggaegewand erstrahlen die Songs von Peter Tosh erneut, wobei allerdings nicht alle Versionen an die Stärke der Originale herankommen. Greensleeves geben eine Doppel-CD ausgewählter Lovers-Songs unter dem Titel „Songs For Reggae Lovers 4“ heraus. Aktuelle Hits von Etana, Busy Signal, Romain Virgo, Gappy Ranks oder Gyptian bieten neben gestanden Hits von Gregory Isaacs, John Holt oder Tyrone Taylor alles, was das Herz der Liebenden begehrt. Dazwischen glänzen unveröffentlichte Raritäten wie „Lovely Lady“ von den Mighty Diamonds. Richtig gut kommt das Debüt von Nina Alverdes „Primary Necessity“ (Crucialbeat). Die temperamentvolle Italienerin, die seit einiger Zeit in München lebt, überrasch mit starker, souliger Stimme und originellen Ideen. Mit dem Kochlöffel in der einen Hand und dem Mikrophon in der anderen Hand zaubert sie bei „Froot Rockers“ ihr Lieblingsgericht oder stellt sich bei „Magpie“ ironisch als diebische Elster dar. In Kombination mit von Paolo Mariangeli arrangierten Oldschool-Riddims kommt das Album erfrischend anders und mit Seele rüber. Tipp! VP Records schmeißen derweil auf ihrem 17th North Parade-Label mit gleich zwei Boxsets massiv Tafelsilber aus dem Studio von Joe Gibbs auf den Markt. Das war Ende der 70er Jahre mit Errol Thompson an den Controls das in Jamaika angesagteste Studio. Der 4 CD Boxset „Culture At Joe Gibbs“ (17th North Parade) versammelt auf den ersten drei CDs die Alben „Two Sevens Clash, Baldhead Bridge und More Culture“. Culture schlug 1977 mit politisch relevanten Texten in die Reggaeszene ein wie ein Hurrikan. Wirklich bemerkenswert ist die 4. CD „As Hard As The Rest“ mit raren Takes aus Joe Gibbs Studio und 11 unveröffentlichten Dubs von den originalen jamaikanischen Singles. Außergewöhnlich, Klasse! Der nächste 4 CD Boxset „Dennis Brown At Joe Gibbs“ kommt auf den ersten drei CDs mit den Alben „Visions“, ebenfalls von 1977, „Words Of Wisdom“ und „Love Gotta Hold On Me“ plus geilen Bonustracks, sowie der vierten CD „Reflections“ mit superben, raren Tracks von den Singles.



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