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WAKE THIS TOWN

Mit dem „Best New Reggae Artist“-Award im Gepäck macht sich MAVADO mit seinem neuen Album „Mr. Brooks – A Better Tomorrow“ (VP Records) auf, die jamaikanischen Dancehallvibes in den amerikanischen Mainstream zu katapultieren. In Amerika hat der neue „Ghetto Superstar“ neben Kollaborationen mit mit Jaz –Z, Wyclef und Busta Rhymes massiven Erfolg und meldete sich mit „We Need Barak“, einer Version von „On The Rock“ auf dem Mission Riddim, auch politisch zu Wort. Das neue Album verblüfft dabei mit einer Ambivalenz aus spirituellen Texten, die tiefgläubig Themen aus der Bibel und den Psalmen zitieren, und brutalen Gangsterlyriks, die wirklich einen gnädigen Gott fordern. Musikalisch bietet „Mr. Brooks“ eingängige Dancehallbeats mit einem Schuss Hip Hop, die von Stephen „Di Genius“ McGregor und Daseca gekonnt produziert wurden. Thematisch stehen sozialkritische Texte wie die der aktuellen Single „So Special“ auf dem Unfinished Business Riddim neben ungemein slacken Lyriks. Daneben gibt es gelungene, optimistische und tiefgründige Tracks mit positiver Message wie „Don´t Worry“ oder „Overcome“. „Deutschlands wichtigster Spieler“ NOSLIW meldet sich mit seinem dritten Longplayer zurück. „Heiss & Laut“ (Rootdown Records), dessen gleichnamige Singleauskopplung schon im MTV läuft, präsentiert den sympathischen Berliner im Dancehalloutfit mit eingängig von Teka produzierten Riddims. Das gesamte Album kommt partytauglich und tanzbar rüber. In seinen Lyrics verzichtet Nosliw bewusst auf Tiefgang und zeigt sich in Partylaune. Er spricht damit die Sprache der Jugend und des Jetzt, die bewusst den erhobenen Zeigefinger alter, verstrahlter Wollmützenträger ablehnt. Songs wie „Angst Ist Deren Business“ oder „Maul Auf“ tragen die Message des Nonkonformismus, aber präsentieren keine Lösungen. Insgesamt ist „Heiß und Laut“ ein massenkompatibles Album für die Partymassive. Die Creme der deutsprachigen Reggaeartists tummelt sich auf der neuen Veröffentlichung von HOUSE OF RIDDIM, das als wichtigste Reggaeband jenseits der Alpen bekannt ist. „Für Alle“ (House Of R /Groove Attack) versammelt groovig gelungene Reggaetracks von deutschsprachigen Artist wie D-Flame, Phenomden, Dr. Ring Ding, Nattyflo oder Mono & Nikitaman, gibt sich vielseitig und kreativ ansprechend. Richtig Lust auf den Frühling macht das neue Album des immer angesagten GLEN WASHINGTON. Die Tracks von „Destiny“ (VP Records) wurden von Joe Fraser im zeitgemäßen Rootsstyle produziert und legen eine ganze Reihe hochkarätiger, klassischer Riddims neu auf. Wunderbar gefühlvolle Lovers-Tunes wie „Pour Your Sugar“ auf dem Three Blind Mice Riddim oder „All My Love“ auf dem Queen Majesty Riddim stehen neben consious Songs, die mit Aussagekraft ankommen. Die soulige Stimme von Glen Washington strahlt dabei magisch über das gesamte Album. Songs wie „Brotherly Love“, „Got To Be Free“ oder „When“ setzen in ihrer Aussage positive Zeichen und garantieren für big Tunes. Noch während der Feiern zu Bob Marleys Geburtstag im Februar meldet sich mit Peter Tosh ein weiteres Mitglied der Wailers zu Wort. Sanachie veröffentlicht mit „The Ultimate Peter Tosh Experience“ ein hochkarätiges Multi Pac mit zwei DVDs, einer CD und Booklet. Für mich war Peter Tosh immer der am meisten missverstandene Reggae-Superstar. Die erste DVD ist eine Wiederveröffentlichung der Tosh-Doku „Stepping Razor“ mit den Red X-Tapes, die Tosh selbst besprochen hat und die nach seiner Ermordung gefunden wurden. Dunkle, manchmal fast paranoid anmutende Bilder zeichnen ein ganz anderes Bild der Sonneninsel Jamaika, das die Öffentlichkeit so nicht sieht und auch nicht sehen will. Doch Armut, Gewalt und soziale Ungerechtigkeit prägen das Leben in den Ghettos und auch die Entwicklung von Peter Tosh und damit seinen Blick auf die Gesellschaft. Die zweite DVD zeigt Konzertausschnitte von Peter Tosh beim Reggae Jamfest, Kingston, des legendären Konzertes im Roxy Theater, Los Angeles, Reggae Sunsplash II und rare Takes beim No Nukes Concert. Dazu gibt es auf der CD 15 sorgfältig gemasterte und ausgewählte Tracks der Hits mit bisher unveröffentlichten Versionen. Unglaublich, dass es so etwas noch gibt. Maximum Satisfaction.



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