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WAKE THE TOWN

Aus seinem Exil in Bamako, der am Niger gelegenen Hauptstadt von Mali, erreicht uns das neue Album von TIKEN JAH FAKOLY „African Revolution“ (Wrasse Records). Revolutionär sowohl musikalisch, als auch in seiner Message, soll das neue Werk des Sprachrohrs der afrikanischen Jugend sein. Der Titeltrack macht als Opener direkt klar wohin die Reise geht. Die Revolution findet in der Schule statt, durch Bildung. „Der Westen hilft uns nicht, wir müssen uns als Afrikaner selbst helfen“ , lautet das Credo des streitbaren Afrikaners. Auch musikalisch geht er ungewöhnliche Wege, indem er traditionelle afrikanische Instrumente wie Ngoni, Kora oder Soukou in den Reggaebeat aus dem Tuff Gong Studio in Kingston integriert. Diese Kombination wirkt musikalisch ungewöhnlich frisch, manchmal aber auch sehr verspielt. Sehr gelungen kommt „Political War“ in Kombination mit Asa aus Nigeria daher. Thematisch geht es darum, im Kampf gegen Politiker Einigkeit zu zeigen und Rechte zu erkämpfen, um Afrika positiv zu verändern. Viele der Texte sind allerdings auf französisch getextet. Dieses Album überschreitet gelungen Grenzen und Genres in einer völlig ideosynkratischen Mischung aus Tradition und Modernität. Greensleeves gibt mit V.A. „Hi-Grade Ganja Anthems 3“ die aktuelle Sammlung von 18 Ganja-Tunes heraus. Die haben inhaliert, ganz klar, und legen ins CD-Cover direkt eine Packung Rizzlas. „Oh Kiffer“ werden jetzt viele stöhnen, doch die kreative Kraft des heiligen Krautes sollte nicht unterschätzt werden und wird hier entsprechend gewürdigt. Neue Tracks wie „Lick The Chalice“ von Guinney Pepper, von Bushman, Collie Buddz, Gyptian oder Queen Ifrica machen hier den Standpunkt der jungen Generation klar. Ein besonders Highlight ist „Herbs Promotion“ von der gelungen Kombi aus Tarrus Riley, Demarco & Vybz Kartel, doch auch gestandene Größen wie Capleton, Richie Spice oder Cocoa Tea loben ausführlich das Kraut und nehmen dabei kein Blatt vor den Mund. Warum ist so eine freie Meinungsäußerung eigentlich bei uns in Deutschland nicht möglich? Das aktuelle Album von MARK WONDER erhält in Europa jetzt endlich eine würdige Veröffentlichung. Den Namen solltet ihr euch merken, er ist eine der besten neuen Stimmen aus Jamaika. „True Stories of Mark Wonder & Friends“ (Irievibrations Records) ist dabei ein klassisches Feature-Album, bei dem auf jedem Track einer der ganz großen Sänger dabei ist und das komplett von dem jamaikanischen Al.Ta.Fa.An-Label produziert wurde. Strictly Roots heißt das Programm mit einem brillanten Start mit „So Long“ feat. Luciano für die Kinder Afrikas, „Jah Highway“ feat. Gentleman & Daddy Rings und dem superb tanzbaren „Bingi Warrior“ feat. Fantan Mojah. So geht es weiter mit modern Roots auf höchstem Niveau auf prominenten Riddims wie dem Receive-, Senior- oder dem Security-Riddim. Die Irievibrations haben noch drei frische Bonustracks mit Junior Kelly, Anthony B und Jahmoli dazugepackt. Auch bei Dancehall-Expertin Jamo gehen hier beide Daumen hoch: maximum satisfaction! Mächtig Gas geben RONNY TRETTMANN & RANKING SMO auf „Zwei Chlorbleiche Halunken“ (Kick The Flame). Die Songs, die für Exzesse im Club sorgen wollen, wurden von Junior Blender, Bassrunner, Big Era und Ranking Smo produziert. Herausgekommen ist ein Album im modernen Dancehallsound mit viel Autotune und Elektrobeats. Die sprechen ungeschminkt die Sprache der Jugend, wollen Party machen und feiern vor allem sich selbst („Kein Imitat“, „Überholspur“). Manche der Texte („Das ist wie Gängster ticken“) sind allerdings extrem provokativ und überschreiten dabei Grenzen. Yambalaya kommen auf ihrem zweiten Longplayer „Dance Of Ambivalence“ (Yambalaya/Soulfire Artists) dagegen mächtig intellektuell daher. Musikalisch bieten sie ausgezeichnet gespielten modernen Ska mit einer Prise Dub, Rock und Balkan im Cocktail. Viele der Texte beziehen sich auf die apokalyptischen Prophezeiungen der biblischen Offenbarung. Sie sind vielsagend, tiefgründig, laden zum Nachdenken ein und verbreiten die typisch westlich europäische Philosophie in der der Schlüssel zur Befreiung in jedem Selbst liegt.



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