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WAKE THE TOWN

Peter Fox legt der Massive seine neue DVD auf den Gabentisch. PETER FOX & COLD STEEL „Live aus Berlin“ (Warner Music Group) zeigt das Konzert im Juni, das für 60.000 Zuschauer gratis war. Der Dancehallsound wirkt, von dosierten Streichern und den krachigen Beats der Drummer von Cold Steel unterlegt, groovig arrangiert. Der Stadtaffe verbreitet dabei gekonnt urbanes Feeling und zeigt sich in Partylaune, das die DVD in Top-Qualität gelungen rüber bringt. In Zukunft wird Peter Fox seine Solokarriere ruhen lassen und wieder zusammen mit Seeed auftreten. Was in Jamaika angesagt ist, legen uns die kultigen Compilations „Strictly The Best Vol. 40 und 41“ auf den Plattenteller. Strictly The Best Vol. 40 (VP Records) präsentiert die Hits des Lovers Rock des Jahres. Buju Banton kommt stark in Kombination mit dem amerikanischen R&B-Superstar John Legend auf dem Baltimore Riddim. 2009 war zweifellos das Jahr von Queen Ifrica, die mit „Lioness On The Rise“ auf dem Automatic Riddim mächtig punktet. Richtig gut kommt auch Beres Hammond und Busy Signal mit seinem gelungenen Remake des Hits von Phil Collins. Zudem fallen zwei Newcomer besonders positiv auf: der stimmgewaltige Hezron mit „So In Love“ und Sherieta („All In The Name Of Love“). “Strictly The Best Vol. 41” (VP Records) versammelt dagegen die Hits aus der Dancehall. Erfreulich ist der Trend zu positiven, aussagekräftigen Lyriks, wobei die besten Riddims von Stephen „Di Genius“ McGregor produziert wurden. Mr. Vegas liegt mit „I Am Blessed“ auf dem Good Life Riddim weit vorne. Angesagt und direkt mit mehreren Tracks gefeatured sind auch Mavado und Vibes Kartel. Der Newcomer G Whiz legt bei „Life“ auf dem Mood Swing Riddim einen starken Take hin. PERFECT hat mit „French Connection“ (Irievibrations Records) in Zusammenarbeit mit dem französischen Producer Sherkhan eines der stärksten Alben des Jahres am Start. Seine Texte sind reflektiert, musikalisch präsentiert er sich ebenso abwechslungsreich. Der rote Faden der modern Roots („Come On Woman“) zieht sich durch das gesamte Album, während Tracks wie „Son Of Jamaica“ HipHop-Einflüsse feiern oder „Judgement Morning“ von angenehmen R&B-Einflüssen profitieren. Mit „Bobo Special“ hat er einen fetten Hit dabei. Greensleeves Records kommen im Januar direkt mit zwei Box-Sets. Einmal gibt es als „Reggae Legends: Sugar Minott“ (Greensleeves) vier vergriffe Alben von SUGAR MINOTT aus den 80er Jahren mit feinen Roots Radics-Tracks von George Phang produziert. Dann gibt es einen 4er-Boxset der hochkarätigen Alben „Just Reality“, „Rappin´ With The Ladies“, „Golden Touch“ und „Mr. Maximum“ von SHABBA RANKS als “Reggae Legends: Shabba Ranks” (Greensleeves), die von Bobby Digital und Gussie Clarke produziert wurden. Schöne neue Welt! ´Paradoxe Intervention´ heißt das abstrahierte Prinzip von FLORIAN RANDACHER, der sein neues Werk “African Headliner – Keep It Warm” (Irievibration Records) in Zusammenarbeit mit zwei afrikanischen Sängerinnen präsentiert. Perfekt gespielte, warme Reggaebeats umrahmen vielsagende Texte, mal auf wienerischem Deutsch, mal auf Englisch, die auf hoher Ebene zum Verweilen und Reflektieren einlanden. Zurück von seiner Tour durch Europa wartet SIZZLA mit seinem neuen Album „Crucial Times“ (Greensleeves) auf. Das bleibt auf der Erfolgsspur der letzten Werke und mischt einen Schuss Dancehall und Drum & Bass in den modern Roots-Cocktail um den Hit „Crucial Times“, den er 2008 mit dem Producer Homer Harris herausbrachte. Thematisch kümmert sich ein sichtlich geläuterter Kalonjii ernsthaft um die Erziehung der Jugend und will dabei Vorbild sein. Aus dem Album gefallen besonders stilvolle Remakes wie „Rat Race“ oder „There´s No Pain“ und der hitverdächtige Dancehallkracher „Atta Clap“. Als Entdecker von Sizzla gilt übrigens Stainton Moore, der Kopf des legendären jamaikanischen SOUNDSYSTEM CAVEMAN INTERNATIONAL. „Caveman Culture Sound – Vol. 1“ (Kosmo Music) bringt die angesagtesten Riddims des Caveman Studios nun auf CD heraus. Stars wie Sizzla, Fredlocks, Morris Man oder Natural Black tummeln sich auf dieser kulturell sehr gepflegten Produktion, die bei mir auf heavy rotation läuft. Aus Köln kommt dagegen der neue Riddim von TEKA „Tek A Train“ (Rootdown), der mit groovigen modern Roots um tanzbare Bläser glänzt. Neben Anthony B sind viele frische Stars aus der deutschen Szene dabei. Mono & Nikitaman gefallen durch ihre frech-fröhliche Interpretation und hauen den Merkels mit „Immer noch“ kräftig eins auf den Deckel. Gut so.



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