Vierzehn Jahre lang drehte sich die Welt von Brent Vanneste, Jesse Surmont, Cis Deman und Joris Casier vor allem um ihre Band Steak Number Eight. Sie gründeten sie als sie noch Kinder waren, wuchsen mit ihr und gemeinsam auf und erlangten Ansehen in der Core-Szene. 2018 sollte jedoch Schluss sein – zumindest unter diesem Namen. Denn mit derselben Besetzung sind sie nun noch immer als Stake aktiv, mit ihrem Debütalbum ´Critical Method´ in den Startlöchern. Im Interview berichtet Frontmann, Sänger und Gitarrist Brent Vanneste von den Veränderungen, die mit dem neuen Namen einhergehen.
Würdest du Stake als einen direkten Nachkommen von Steak Number Eight beschreiben oder ist es ein ganz neues Bandprojekt?“Wir sind immer noch dieselben Bandmitglieder, wie du weißt. Aber der alte Name hat uns in gewisser Weise eingeschränkt. Die Tatsache, dass wir ihn änderten, gab uns mehr Kreativität. Stake kann also als neues Projekt beschrieben werden, aber seien wir ehrlich: Man hört immer noch, dass wir es sind (lacht).”
Ihr habt Steak Number Eight letztes Jahr beendet, veröffentlicht jetzt aber schon das Debütalbum von Stake – sind darauf auch Songs, die eigentlich für Steak Number Eight gedacht waren?
“Nein. Alle Songs schrieben wir exklusiv für Stake. Das war das Ziel. Am neuen Album arbeiteten wir ungefähr drei Jahre. Zwei davon sammelten wir vor allem Ideen und eines verbrachten wir dann damit, sie zusammenzubringen, die Songs aufzunehmen, zu mischen und zu mastern und schließlich das Artwork zu designen.”
Worin unterscheidet sich denn deiner Meinung nach Stake von Steak Number Eight? Für mich erscheint es musikalisch wie ein natürlicher Fortschritt. Aber was ist mit den Texten?
“Stake ist für mich roher als Stake Number Eight. Die Texte spiegeln ganz genau unseren Gefühlszustand zur Zeit des Schreibprozesses wider. Wir gehen viel mehr nach dem Motto „in your face“ vor als früher und sind in gewisser Weise auch einfach ehrlicher. ´Critical Method´ thematisiert beispielsweise morbide Romantik. Sie kann sehr schön sein – aber auch destruktiv.”
Bezüglich des Songs ´Catatonic Dreams´ hast du gesagt, dass man „morbidere Tracks mit einem romantischen Drive erwarten könnte“ - für mich klingt das so, als hättet ihr euch nicht nur viele Gedanken über eure Songs gemacht, sondern sie auch mehr oder weniger konzeptionell geschrieben. Seid ihr anders vorgegangen als früher?
“Wir legen vorher nie fest, ein Album auf diese oder jede Art oder ähnlich wie andere zu machen. Das gehört zu den Dingen, die während des Schreibprozesses einfach passieren und genau so finden wir es auch am besten, da es der ehrlichste und spontanste Weg ist. Inzwischen schreiben wir sehr viel zusammen und verbringen mehr Zeit im Proberaum und im Studio.”
Fühlt es sich an, als würdet ihr wieder von vorne anfangen?
“Ich würde es einen Neustart nennen. Unser Schiff hat es durch Sturm und glatter See geschafft – wir wissen also, was uns in guten, wie auch in schlechten Zeiten erwarten kann. ´Critical Method´ fühlt sich wie unser Debüt an. Unsere EP war nur ein Vorgeschmack auf das, was kommen wird.”
Hast du im Hinterkopf - vielleicht beim Schreiben der Songs - dass es manchmal gerade wegen der Musik schwierig ist, die Texte zu verstehen?
“Death- und Black Metal-Bands sind viel schwieriger zu verstehen, würde ich sagen, aber wir wissen natürlich, dass es ein paar schwierig zu verstehende Dinge gibt. Die Lyrics sind aber alle real! Und die schnellen Parts wie in ´Kill me´ sind auf den Rhythmus geschrieben. Ich bin mir auch sicher, dass man die Texte irgendwann irgendwo finden kann, wenn man sie doch nicht verstehen sollte.”
Aktuelles Album: Critical Method (Hassle Records / Membran) VÖ: 01.11.
Foto: Anton Coene