MIYA FOLICK

(Nettwerk)

Popmusik, die über den Moment hinaus funktionieren soll und einen bleibenden Wert darstellt, braucht eine Basis, die über das bloße Bedienen von Erwartungshaltungen hinausgeht. Das hat auch die US-Künstlerin Miya Folick begriffen und präsentiert sich mit ihrem zweiten Longplayer mit eben einer solchen Basis. Dabei hat die Frau aus L.A. aber auch insofern gut lachen, als dass sie auf eine Reihe von Erfahrungen zurückgreifen kann, die jüngeren Elevinnen zunächst mal nicht haben können. So blickt Miya auf eine Laufbahn zurück, die sie zunächst ein Mal als Rockmusikerin startete. Erst später kam dann der Schwenk zum Pop hinzu – angereichert mit Miya’s Fähigkeit, in ihrem Songwriting die eigenen Erfahrungen als Basis für Empowerment- und Selbstfindungs-Narrative anhand anschaulicher Beispiele songwriterisch implementieren zu können. Dabei blickt sie auf „Roach“ (kurz für Cockroach (Kakerlake)) durchaus kritisch auf ihr bisheriges Leben zurück und scheut dabei auch nicht vor den Trapfalls und Versuchungen des Erwachsen-Werdens zurück, die sie am eigenen Beispiel warnend in den Vordergrund stellt: Drogenprobleme, das fehlgeleitete Folgen falscher Schönheitsideale, Jugendwahn, die Suche nach Spiritualität, Trust-Issues und die Social-Media-Thematik werden erzählerisch aufgebaut und – je nach emotionaler Gemütslage in Power-, Akustik-, Dream-, New Wave-, E- und Rockpop-Songs eingebettet. Ein Teil des Erfolges von Künstlerinnen wie Miya Folick gemeinhin einfahren ist der, dass sie sich als Role-Models mit Vorbildcharakter für ihre jüngeren weiblichen Fans empfehlen – und dafür hat Miya jetzt genau das richtige Alter. Dem Erfolg sollte nun also nichts mehr im Wege stehen. VÖ: 26.05. 5

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