SLANG

(Kill Rock Stars / Bertus)

Den Begriff „Supergroup“ nimmt man heutzutage ja nur noch ungern in den Mund – einfach, weil sich eine Zeit lang jede Band, die aus den Mitgliedern anderer Bands bestand, diesen Begriff ans Revers heftete. In diesem Fall ist die Sache aber mal anders. Vor allen Dingen, weil hier Leute zusammenwirken, die nun wirklich zu den relevantesten Künstlern ihrer Gattung gehören. Gegründet wurde das Projekt Slang bereits vor 10 Jahren von Drew Grow und Janet Weiss. Später kamen noch Kathy Foster und Anita Lee hinzu. Und was soll daran eine „Supergroup“ sein? Nun: Die genannten Musiker sind anderweitig in folgenden Projekten beschäftigt: Quasi, Sleater Kinney, Wild Flag, Elliot Smith, Stephen Malkmus, Roseblood, The Thermals, Viva Voce, Modern Kin und Pastors’ Wives. Kein Wunder, dass auf dem nun endlich mal realisierten Debüt-Album auch noch Kollegen wie Sam Coomes, Stephen Malkmus und Mary Timony vorbei schauen. Dass bei diesem Line-Up dann so gut wie nichts schiefgehen konnte, liegt auf der Hand. Dass es aber Drew und Janet gelang als Songwriter 8 wirklich brillante Indie-Glam-Pop-Juwelen hinzuzaubern, diese mit großer Geste und smarten psychedelischen Ideen und einer Prise Kaputnik-Blues Flair auch musikalisch attraktiv zu inszenieren, darf als zusätzliches Bonbon gewertet werden. Abgerundet durch das gelungene Mark Lanegan Cover „Hit The City“ entstand so die Indie-Pop-Scheibe des Jahres. Punktum. 6

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