LUBOMYR MELNYK

Erased Tapes/Indigo

Die meines Wissens letzte reguläre Melnyk-CD erschien 2016 bei Sonys Klassikabteilung und war mit ihrem süßlichen Esoterikgewaber für gestandene Fans des KanadaUkrainers eine Zumutung. Umso erfreulicher ist es, dass "Fallen Trees" diesen Irrweg nicht weiter verfolgt – nein, hier besinnt sich der Meister der flinken Tasten auf seine Kernkompetenzen. Und die heißen: mächtige TastenWirbel, schnelle rhythmusgebende Repetitionen, komplexe KlangArchitektur und minimalistische Selbstbeschränkung (auch -vergewisserung!). Ein "Requiem For A Fallen Tree", dem die Stimme der japanischen VokalArtistin Hatis Noit eine geheimnisvolle Tiefe verleiht, eröffnet die Platte. Die "Bacarolle" erinnert dann kurz an den SonySchmalz, aber die anschließende 5teilige "Fallen Trees"-Suite gehört zum Besten, was ich von Melnyk kenne. Auch das hinzutretende Cello (Anne Müller) passt sich kitschfrei in die perlenden Strudel aus PianoKlängen ein, der KammerChorSatz harmoniert genauso prächtig. Der Doyen der "Continuous Music" ist zurück! 5
Weitere Infos: www.lubomyr.com

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