-
Wunderwelt-Tipp des Monats sind diesmal THE VEILS aus Neuseeland. Deren „Total Depravity“ (Nettwerk / Soulfood) verbindet mollige Underground-Töne mit Glam-Szenarien und spirituell anmutendem, psychedelischen Blubber-Sounds. Veils-Sänger Finn Andrews, Sohn von XTC-Keyboarder Barry Andrews, zählt neben Eddie Vedder, Trent Reznor, Sharon Van Etten und Sky Ferreira zu den wenigen Musikern, die beim „Twin Peaks“-Revival vertreten sein werden. ****„100% Sunshine“ (DanCan / Rough Trade) generieren auch die SLOW DOWN MOLASSES aus Saskatoon, Kanada. Nach dem Instrumental-Intro „Faeries On High“ kommen zehn kommende Klassiker, die gekonnt Shoegazer-Sounds, vernebelte Vocals (a la JAMC), 80er Jahre US-Punk und dunklen Gitarren-Wave englischer Prägung vermischen. SDM könnten das fehlende Verbindungsstück zwischen Arcade Fire und The Cure sein... VÖ: 02.09. ****
Das neue Werk von JULY TALK aus Ontario (Kanada), „Touch“ (Vertigo), berührt subjektiv nicht ganz so wie der Vorgänger. Der Mix der zehn Tracks ist zwar sehr kontrastreich; außergewöhnlich anders, die wechselnden weiblich-männlichen Vocals haben durchaus ihren Reiz, doch insgesamt vermag der Southern Blues-NewWave-Mix nicht durchgehend zu überzeugen. VÖ: 09.09. ***
Endlich, werden sich viele Menschen gedacht haben, macht MEAT LOAF wieder etwas mit seinem Erfolgsproduzenten Jim Steinman. Leider sind sie „Braver Than We Are“ (429 Records / Caroline / Universal). Was man früher als Konzeptalbum bezeichnet hätte, wirkt heute subjektiv wie ein Blues-Kirmes-Mix, der sich durch die Roots der „60er / 50er“ bzw. „40er Jahre Cabaret“ kämpft. Track 7 zieht überraschend an, rockt los wie wild, stellt sich aber schließlich als Remake des 1990er Sisters Of Mercy(-Steinman)-Hits „More“ heraus. Puuuh... VÖ: 09.09. *
Da hält in England ein anderer Altstar lieber seine „Fingers Crossed“ (Proper Records / H´Art). IAN HUNTER ehrt auf seinem neuen Album nicht nur seinen alten Weggefährten David Bowie, sondern mixt Inspirationen von letztgenanntem mit einer Prise Glam, Dub-Reggae-Anleihen und Rock a la Faces / U2. Gut hörbar! VÖ: 16.09. (= 39.Todestag von Bowie-Kumpel Marc Bolan) ***
THE RAMONA FLOWERS erblühen in Bristol als „Part Time Spies“ (Distiller / Red / Essential) mit feinen Melodien, bzw radiokompatiblen Synthesizer-Pop im „80er Jahre-Style“. 11 Songs, die wie aus einen Guss durchlaufen, ohne mit großen Höhepunkten zu unterbrechen. VÖ: 09.09. **
Aus Irland melden sich die DELORENTOS mit ihrem fünften Album „Night Becomes Light“ (RAR / Edel). Nahe am Mainstream wird hier die Kunst zelebriert, wie man Synthi-Gitarren-lastigen Britpop mit A-Ha und Coldplay zu vermengt, ohne peinlich zu klingen. VÖ: 02.09. ***
Keltische Wurzeln mit germanischer Mythologie sind das Steckenpferd der deutschen Mittelaltermusiker von FAUN. Deren neues Werk „Midgard“ (Electrola) beleuchtet mit gar lieblich´ Gesängen, unterbrochen von romantischer Forrest-Stimmung mit den Lauten von Krähen, Sonnen- und Mittsommertänze zum Thema der Wikinger. Einzigartig im Vergleich zu den anderen VÖs des Monats! ***
Überhaupt ist die deutsche Musik-Szene gerade sehr aktiv:
DIE LOCHIS sind die Zwillingsbrüder Heiko & Roman Lochmann (*13.05.1999), die über ihre YouTube-Kanäle und den Kinofilm „Bruder vor Luder“ zu „Stars“ wurden. Die Teenie-Szene wird das neue Album „#Zwilling“ (Warner Music) lieben, sie abermals in die Charts hieven. Tatsächlich haben die Lochis ihr Werk sehr trickreich arrangiert, moderne Synthesizer-Passagen mit Rap & Rhyme verziert. Da kann man nicht meckern. ***
„Tanz mit mir“ (Timezone Records) fordern die Protagonisten von KING´S TONIC. Gegen Ende des Longplayers versuchen sie sich zwar in englischer Sprache, doch die vorangegangenen Tracks in Deutsch-Punk sind relativ kurzweilig, in der Tradition der Ärzte und der Toten Hosen gehalten. Was natürlich nicht impliziert, dass die Texte allesamt gehaltvoll sind... VÖ: 02.09. **
Statt Graffitis bringt BRUCK „Kreide auf Asphalt“ (7Days / Warner). Der Sänger aus Schwäbisch Gmünd ginge sehr gut als „Racke Rauchzart“ durch, wäre dieser Name nicht bereits mit einem alkoholischem Getränk besetzt. Deutsch-Pop, der hervorragend ins Vorprogramm von Bryan Adams passen würde... **
WHO IS LOUIS ist die dänische, aus Aarhus kommende Band der deutschen Sängerin Greta Louis. Kühler Wave-Pop mit klarem Skandinavien-Appeal, harte Beats, und ambienter Gesang - getaucht in träumerisch schönem Wohlklang. Cool kühl. Sehr frisch! ****
Weitere Infos: www.medien-poppe.de
Rock & Pop
›› RIO REISER ›› WOVENHAND ›› LA FEMME ›› ANDREA SCHROEDER ›› UNZUCHT ›› THE BEAUTY OF GEMINA ›› SCHANDMAUL ›› WENDY BEVAN ›› VERDIANA RAW ›› ASCETIC ›› LORD OF THE LOST ›› I AM JERRY ›› THE RIFLES ›› THE MONOCHROME SET ›› QUIET HOLLERS ›› DRUGDEALER ›› THALIA ZEDEK BAND ›› WREKMEISTER HARMONIES ›› RUSSIAN CIRCLES ›› MORGAN DELT ›› D.A.R.K. ›› THE MONOCHROME SET ›› V.A. ›› HALF GIRL ›› QUICKSILVER ›› ROBBING MILLIONS ›› PINEGROVE ›› HOTEL SCHNEIDER ›› DIE HÖCHSTE EISENBAHN ›› GLASS ANIMALS ›› APOLOGIES I HAVE NONE ›› THE VEILS ›› TOUCHE AMORE