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JAZZJANZKURZ

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Eine feine Freude bereitet uns in diesem Monat das Züricher Duo HELY mit "Jangal"(Traumton/Indigo). Klavierwolken (man darf gern an L. Melnyk denken) und dezent zischendes Schlagwerk finden hier mit traumhafter Sicherheit zueinander, spielen sich gegenseitig in Trance und nehmen den faszinierten Hörer so mit auf eine jener oft beschworenen (und leider nur selten eingelösten) Reisen in das Innere der Musik. 4
Dagegen könnte man OMER AVITALs "Abutbul Music"(Jazz Village/Harmonia Mundi) zunächst für etwas altbacken halten, widmet sich der israelische Bassist mit seinem Quintett doch einer sehr etablierten Spielform des Jazz. Aber weit gefehlt, das ist durchaus "heute", wenn auch mit vielen Mitteln von "gestern". Da gleitet das Saxophon auf seinen Höhenflügen schon mal bis ins Klezmerland, der Bass federt elegant und immer, wenn ein Solo auszuufern droht, fängt das Piano den Ausreißer ein. 3
Ganz anders schleichen sich RITORNELL an ihre Beute. Auf "If Nine Was Eight"(Karaoke Kalk/Indigo) wird jazzige Perkussion mit quasi-minimalistischen Bläsern und elektronischen Störungen vermengt, finden die Schwingungen eines Vibraphones und eines Klaviers zu trauter Einheit, erhalten Flöten den gleichen Stellenwert wie Celli und wenn Mimu Merz für "Book Of Now" ihre Stimme erhebt, dann ist die freie Schönheit dieses Albums vollkommen. 5
ALINE FRAZÃO, in Luanda geboren und in Lissabon groß geworden, hat ihre neue CD auf einer kleinen Insel vor der Westküste Schottlands aufgenommen. Die Rauheit dieser Umgebung findet sich auf "Insular"(Jazzhaus/inakustik) aber nur bedingt wieder, eher das übergeordnete, wohlig-entspannte Vertrauen, wie es vielleicht nur Menschen mit Ozeanblick zu eigen ist. Fernab von Fado-Melancholie oder Pop-Beliebigkeit, dafür mit facettenreicher Gitarreninszenierung und wundervollem Gesang, ist "Insular" eine sehr schöne Platte geworden. 4
Als Kontrastprogramm kann man sich vielleicht die elegischen "Seven Sonnets"(ARTEksounds) der Polin Katarina GLOWICKA geben. Das Rubens-Streichquartett spielt zu vorsichtigen elektronischen Beigaben und Arnon Zlotnik singt die Shakespeare-Texte auf eher mittelalterliche denn barocke (wie man es bei einem Countertenor vielleicht erwarten würde) Weise, was den getragenen (dennoch sehr modernen) Kompositionen eine mystische Würde verleiht. 4

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