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PETE YORN

Routiniertes Chaos

PETE YORN

Welchen Zweck das Debutalbum von Pete Yorn erfüllen soll, wird durch den Titel deutlich. „Music For The Morning After“ hat der junge Amerikaner seine Platte genannt, die vor gut einem Jahr in den Staaten veröffentlicht wurde. Davon, dass diese Platte nicht nur morgens emotional-mitreißend ist, kann man sich seit Ende April auch in Europa überzeugen. WESTZEIT traf den charmanten Mittzwanziger zum Gespräch in Düsseldorf.

„In den USA ist mein Album gut angekommen. Aber die Hauptsache ist nicht, dass es andern gefällt, sondern dass ich eine Platte gemacht habe, die mir selbst sehr gut gefällt.“ Besonders Liebhaber handgemachter, gefühlvoller Musik dürften diese geistreiche Scheibe mögen, auf der Yorn den Großteil der Instrumente selber einspielte. Warum ist das Album kein Produkt einer kompletten Band? „Als ich begann, hatte ich noch nicht einmal einen Deal. Ich habe gar nicht realisiert, dass ich eine Platte mache. Damals hatte ich keine Band und habe einfach Ideen festgehalten. So kam es, dass ich das Album alleine gemacht habe. Die Jungs, mit denen ich jetzt toure, kenne ich aber schon ewig. Wir haben vorher schon alle miteinander Musik gemacht, nur damals waren sie eben alle anderweitig beschäftigt.“ Auf dem Longplayer haben sich Einflüsse wie beispielsweise Bruce Springsteen, Bob Dylan und Stone Roses niedergeschlagen. „Ich werde wirklich von sehr vielen Bands inspiriert und ich denke, dass meine Musik eine gute Mischung daraus ist, versehen mit meiner Stimme. Es ist definitiv Rock.“ Angesprochen auf stellenweise depressive Aspekte, schüttelt der junge Amerikaner energisch den Kopf. „Depressiv? Nein, ich mag emotionale Songs, die dich tief berühren. Ich finde, das Album klingt nicht depressiv, es steckt eher voller Hoffnung. Vielleicht werden vermeintlich traurige Songs falsch konsumiert. Eigentlich ist es eine richtige Wohlfühlplatte.“ Die man am „Morgen danach“ hört? Was passierte in der Nacht vorher? „Keine Ahnung, der Albumtitel kann vieles bedeuten. Es geht nicht darum, eine verrückte Nacht gehabt zu haben und dann mit Übelkeit aufzuwachen. Für mich ist der Titel mehr universell einsetzbar. Es drückt das Ende einer Periode deines Lebens und den Beginn einer neuen Phase deiner Existenz aus.“ In seinen Texten beschäftigt Yorn sich hauptsächlich mit romantischen, familiären und feundschaftlichen Beziehungen. „Ich verarbeite viele eigene Erfahrungen und schreibe auch über Dinge, die Leuten aus meinem Umfeld widerfahren sind. Mein Publikum soll die Stücke so interpretieren, wie es möchte. Es wäre natürlich schön, wenn meine Fans das gleiche Gefühl hätten wie ich, als ich den Track zum ersten mal gehört habe.“ Wenn der in L.A. lebende Musiker einen Song schreibt, hat er dafür keine feste Methode und es kann immer und überall passieren. Der gesamte Lebensstil von Yorn kennt so gut wie keine Regelmäßigkeit. „Wenn man so viel reist, gibt es keine normalen Tage. Wahrscheinlich ist die einzige Routine das ständige Chaos, in dem wir uns bewegen. Aber ich liebe diesen verrückten Lifestyle.“ Er und seine drei Kollegen tourten den ganzen April über mit Elbow, Weezer und Guided By Voices in den Staaten. Jetzt arbeiten sie an einer neuen Scheibe, die noch Ende diesen Jahres in Amerika erscheinen soll. Wann Yorn Shows in Deutschland spielt, steht leider bisher nicht fest. Aber bis es so weit ist, versüßt uns ja sein vielversprechendes Debut die Wartezeit.




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