Mit Spaß und jeder Menge Elan kann man einiges erreichen. Und dass der Rock‘n‘Roll viele Gesichter hat ist auch klar. Das The Revolvers ihn pflegen und hegen, als gäbe es kein Morgen, ist vielen auch schon länger bekannt. Nun läuten sie das Ende der Apathie ein und schaukeln das Baby ganz liebevoll, bis so mancher sich fragt, wie das alles sein kann, denn - es ist einfach wunderbar.
Ja, Punk, Rock, Roll und alles, was sich sonst noch in der Nähe tummelt, spielt mit. Für Drummer Tobbe liegt das alles in der Natur der Sache. „Als wir angefangen haben, Musik zu machen, haben wir nicht über Stile nachgedacht. Stattdessen haben wir lediglich unsere Instrumente, die wir seit Jahren beackerten, benutzt. Das lief alles nie architektiert, sondern immer frei von der Seele. Als wir unser Debüt aufgenommen haben, waren wir völlig frei von Druck, da niemand etwas von uns erwartete. Das hatte sicherlich Einfluß auf unsere stilistische Offenheit. Ausserdem hatten wir für so etwas auch nie wirklich Zeit.“ Und ihre Intuition hat The Revolvers stets richtig geführt, was auch der neue Longplayer beweist. Allerdings gibt es auch manchmal Grund zum Nachdenken. „Wir haben schon so schlechte Shows gespielt, für die wir uns noch 2 Monate später geschämt haben. Dann sind wir aber auch manchmal so super, dass wir es garnicht glauben können, so gut gespielt zu haben. Leider sind wir nicht konstant, aber das ist ja in gewissem Sinne menschlich.“ Eine Seite, die man nicht vernachlässigen darf. „Ich bin froh, mit Leuten zusammen zu spielen, die ich sehr mag. Es ist schön, ein Teil dieser Band zu sein. Und dass einige Leute sie auch gut finden, ist eine schöne Bestätigung. Und ich glaube, dass ich nach dieser Band nie mehr Musik machen werde.“ Was ziemlich endgültig klingt zeugt aber auch von grenzenloser Hingabe an eine Band, die gerne mal in die falsche Ecke gedrängt wird. Wir sagen, The Revolvers machen Stadionrock für den Club. Und die Referenzliste ist endlos. „Schön, das du nicht dieses fiese Wort Glampunk benutzt, denn eigentlich sind wir dafür noch viel zu punkig. Sicher bedienen wir uns gerne in verschiedenen Lagern und machen keinen Hehl daraus, diese Elemente auch brutal zu verarbeiten. Das wurde vor allem auf unserem Erstling „A Tribute To Cliches“ deutlich, auf dem wir restlos alles zusammengesetzt haben, was uns gerade durch den Kopf schoss, egal, wie es klang. Gut geklaut und gut gemacht ist immer noch besser als neu und scheisse. Unser Ziel ist nicht, das Rad neu zu erfinden, wir wollen einfach nur gute Musik machen, die Spaß bereitet.“ Und gut aussehen muss sie. Wird daran mit Nachdruck gearbeitet? „Die Leute, die auf der Bühne stehen, müssen auch so aussehen, wie die Musik, die sie spielen. Es muss einfach stimmen. Im Unterbewusstsein nimmt man das auf jeden Fall wahr. Die Wirkung wäre in anderem Outfit eine ganz andere.“ Die Covergestaltung mit der Freiheitsstatue im Zusammenhang mit dem Albumtitel ist recht deutlich, wie lässt sich das auf die Musik übertragen? „Manche sehen das politisch, aber eigentlich wurde damti kein Grundgedanke verfolgt. Musikalisch hiess das für uns, dass wir ausbrechen mussten, aus unserer Schläfrigkeit erwachen, mal nicht groß konzipieren, sondern einfach ein neues Album machen. Aber jeder kann das für sich selbst und je nach Stimmungslage interpretieren, was auch gut so ist. Da kann man auch locker darüber hinwegsehen, dass der Titel eigentlich kaum Wortmagie in sich trägt.“Aktuelles Album: End Of Apathy (People Like You/SPV)
Weitere Infos: www.the-revolvers.de