So ähnlich wie einer berühmten Wilhelm Busch-Figur erging es auch den 4 Jungs von Deadline. Erst wollte kein Label so recht auf ihre Demos anspringen, doch mit ihrem verdienten Sieg beim Berliner Emergenza-Finale 2001 kam der Stein des Erfolges so langsam ins Rollen, und nun veröffentlichen sie ihr Debüt-Album mit dem vielversprechenden Namen „Good Life“.
Sie trafen sich eher zufällig und hatten anfangs nur die eine Intention: Musik machen und Spass dabei haben! Mittlerweile sind ihre Ziele jedoch etwas anders gesteckt.„Es wäre die Erfüllung eines großen Traumes, irgendwann von unserer Musik leben zu können. Allerdings lassen wir uns dafür nicht verbiegen. Im Gegenteil, wir möchten unsere ganze Energie und Kreativität in die musikalische Arbeit investieren, was nicht so einfach ist, wenn man sich seine Brötchen anderweitig verdienen muss. Besonders unsere Eltern wären sehr beruhigt, wenn unsere Schäfchen finanziell gesehen im Trockenen stünden. Auch wenn wir den Musikgeschmack der Mamas und Papas nicht wirklich treffen, so sind sie trotzdem verdammt stolz auf unser Durchhaltevermögen.“
Die im April letzten Jahres erschienene EP „7 Thousand Miles“ bedeutete für die Jungs die erste Zusammenarbeit mit einem Produzenten. Vergleicht man diesen Tonträger mit ihrem aktuellen Album, so werden große Unterschiede deutlich. „Wir haben uns im vergangenen Jahr stark weiterentwickelt , denn wir wissen jetzt, worauf es ankommt und was man besser vermeiden sollte. Die Studioarbeit zur EP fand in Berlin statt und weil die Hauptstadt unser Zuhause ist, fehlte uns definitiv der Abstand zum Privatleben. Die aktuelle Scheibe entstand in Köln und somit waren wir wesentlich konzentrierter und verbissener bei der Sache.“ Auch optisch unterscheidet sich „Good Life“ von seinem kleinen „Bruder“. Waren einst noch ausgelatschte Chucks (die augenscheinlich die 7000 Meilen hinter sich gelassen haben) auf dem Cover zu sehen, so sieht man sich jetzt mit mysteriösen Gerippen konfrontiert. „Das traurig und nachdenklich wirkende Skelett bringt eine gewisse Fragilität zum Ausdruck. Dies passt exakt zu unserem Album, welches Themen wie Vergänglichkeit, den Israel-Konflikt und den Irak-Krieg beleuchtet. Wir gehören zwar zu den Frohnaturen dieser Welt, vergessen aber nicht, was wirklich wichtig und denkwürdig ist. Das Leben ist nunmal keine Party und das wollen wir zum Ausdruck bringen.“ Wie ausdrucksstark diese Knaben auf der Bühne sind, kann man auf der aktuellen Clubtour erfahren. Nix wie hin!
Aktuelles Album: Good Life (wea)
Foto: Erik Weiss