Ein Album von Pennywise entspricht immer einem hohen, selbstgesteckten Standard, denn niemals würde es sich die Band erlauben, etwas zu veröffentlichen, von dem sie nicht zu 100 % überzeugt ist. So verhält es sich auch mit „From The Ashes“, das erneut Hymnen über Hymnen enthält. Gitarrist Fletcher verriet in Amsterdam, warum Pennywise immer noch so gut funktioniert.
Über 50 Songs standen zur Auswahl, es ins Studio gehen sollte. Einfach, davon ein Drittel auszuwählen, um es wirklich aufzunehmen, war nicht gerade einfach. „Da wir alle vier Songs schreiben, haben wir wesentlich mehr Input als eine Band, in der nur einer für die Musik verantwortlich ist. Natürlich war es nicht leicht, aber da wir sowieso die ganze Zeit über irgendetwas streiten, haben wir das auch schnell hinter uns gebracht.“ Würde der Urheber Pennywise bei all diesen Songs wirklich erkannt werden? „Mit Sicherheit zu 90%. Natürlich haben wir Stücke dabei, die nicht rasend schnell und hart sind, aber auch diese sind ein Teil von Pennywise, denn wir haben sie ja geschrieben, arrangiert und schließlich aufgenommen. Die Situation ist schon komisch. Wenn Du Platten machst, die sich immer gleich anhören, halten die Leute das für immer die gleiche Scheisse. Wenn wir jetzt auf einmal Metal oder Ska machen würden, käme als Reaktion, das dies nicht mehr Pennywise sei. Wir wissen, dass wir uns auf dieser schmalen Linie dazwischen bewegen müssen, um unsere Fans zufrieden zu stellen und ihnen das gewisse Extra zu vermitteln, dass es nicht immer die gleiche Platte ist. Wir haben immer unsere Fans im Hinterkopf, die uns sehr wichtig sind, uns weit vorangebracht haben und uns immer noch unterstützen.“So ist auch das Verhältnis zum Publikum eher anders zu deuten als pures Entertainment. „Die Verbindung besteht auf einem viel höheren Level. Überall scheinen die Leute zu verstehen, was wir ausdrücken möchten. Punkrock hat mich nie unterhalten, ich war ein Teil davon, ich wusste, dass ich dahin gehörte. Der bloße Konsum bringt dich nicht weit, du musst auch ab und zu mal nachdenken.“ Was im modernen, Corporate Punkrock gerne vergessen wird. „Punkrock ist tot, es gibt keine Szene mehr. Damals war das anders, da wurde Punkrock durch Rebellion definiert und nicht durch Markenklamotten. Als ich aufwuchs, wollte ich nie ins Footballteam oder sonst irgendetwas mit den besonders cleveren Kids zu tun haben. Was ich wirklich wollte, wusste ich nicht genau. Klar, ich mochte schon immer Surfing und Skateboarding, aber wo gehörte ich hin? Dann traf ich auf Punkrock und wusste genau, dass dies meine Baustelle ist und ich genau wie die Punkrocker nirgendwo reinpasste. Es ging nicht darum, trendy zu sein, sondern einfach nur anders, es war eine Sammelstelle für die uncoolen Kids. Heute versuchen alle Punks, cool zu sein. Punk verkörpert heute all das, was früher verhasst war und wogegen rebelliert wurde. Wie kann man bei einem Major unterschreiben und noch Punkrock sein? Das ist gegen die Regeln! Für mich geht es immer noch um die Einstellung, mit ganzem Herzen das zu tun, was man wirklich tun möchte.“Aktuelles Album: From The Ashes (Epitaph)
Weitere Infos: www.pennywisdom.com