MAX GOLDT

(Grob / A-Musik)

Wen auch immer Max Goldt beim Titel "Verstumme für immer" gemeint haben mag, sich selbst kann er damit nicht angesprochen haben. Auf der Dichter Spuren greift Goldt die am Wegesrand liegen gebliebenen Wörter auf, setzt sie in abenteuerlicher Weise hintereinander und verziert den Wortsalat mit sparsamer Klangmasse. Da reimt sich "Globus" auf "aufs Klo muß", und wenn die "Soldaten" in der Stadt sind, dann ist das wie "vor vierzig Jahren". Durchaus überraschend ist die Tatsache, daß es sich hier um den frühen Max Goldt handelt, um den Goldt, der zwischen 1981 und 83 mit Akustikgitarre, Zither und Präparationsmaterial wie Papier, Metall und Textil dieses schräge Klanggebräu herstellte. Das war noch vor seiner Buchschreiberzeit, die er ja mit ähnlich surrealen Texten und akrobatischen Wortschöpfungen pflasterte. Goldts Musik/Text-Symbiose steht im Kontext zu Die Tödliche Doris oder Cabaret Voltaire, im Grenzgebiet von dilettierender Avantgarde und absurdem Theater.
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