SCISSOR SISTERS

(Universal Music International/Universal)

26 Jahre nach „Y.M.C.A.“ sind die Scissor Sisters die momentan schwulste Scheiße aus New York City. Als letztes Jahr das Produzenten-Duo A Touch Of Class seinen gesammelten Disco Punk der letzten fünf Jahre präsentierte, gehörte ihr Cover von Pink Floyds „Comfortably Numb“ zu den absoluten Highlights. Die Produktion war total Disco, aber es war eine Band und dazu diese Bee-Gees-Stimme… Und da seit The Rapture der New Yorker Markt systematisch gescannt wird, erscheint das Debüt gleich bei der Industrie. Das exaltierte Gespann aus Jake Shears, Babydaddy, Paddy Boom, Del Marquis und der Performance-Künstlerin Ana Matronic - schon die Namen sind richtig großes Theater - übersetzt den Ansatz der Electroclash-Könige Fischerspooner in die Welt von Disco und Pop. Musik als Teil einer Gesamtperformance aus Text, Kostüm, Theater und Kunst. Dank der Scissor Sisters wird der Underground endlich zur Operette. Folglich sind sie die legitime moderne Ausgabe der Village People: so Avantgarde wie Roxy Music Anfang der 70er, so Pop wie Elton John, so Disco wie Giorgio Moroder, so androgyn wie Bowie, so schwul wie Erasure, so aufgeblasen wie die Bee Gees und Supertramp zusammen und gleichzeitig so deep wie Daft Punk und Theo Parrish, so euphorisch wie Moby und so undogmatisch wie die Basement Jaxx. Die Schwestern schaffen den ultimativen Crossover durch Reizüberflutung. Man kann also auch abseits von Output und The DFA spannende Musik entdecken. 5
Weitere Infos: www.scissorsisters.com

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