TOMAHAWK

(Ipecac/EFA)

Nun mögen direkt einige Ohren sich wieder aufgrund der Namen der Bandmitglieder und den mit ihnen verbunden Projekten verschließen, doch halt – schon wie das selbstbetitelte Debut schafft die Megagroup um Ex-The Jesus Lizard Duane Denison erneut einen Meilenstein der Treppe zum Rock-Himmel. Trotz der zum Teil ausufernden Vokalartistik Mike Pattons verlor sich die Band nicht in unkoscheren Experimenten, sondern stellte ein Album zusammen, das stimmiger kaum sein könnte. Sphärisch noch eine Ebene höher als der Erstling angesiedelt und auch soundtechnisch wesentlich ausgefeilter, liegt der Schwerpunkt nicht auf ungeahnt wirrem Gedankengut, sondern auf variabler Stärkepräsenz. Mit nachhaltig perfekt arrangierten Riffs und wunderbar durchdachter Rhythmusarbeit gelingt es Tomahawk, über die gesamte Albumlänge den Standard hoch zu halten und klassische Rock- und Punksongs durch geschickten Einsatz perfider Stilmittel in eine höhere Kaste zu heben. Die Einbindung von Breakbeats oder unglaublicher Synthesizereffekte in klassische Song-Arrangements (oder auch andersherum) wirkt immerzu passend und kaum anders machbar, so daß die Vorstellungskraft ob der auralen Macht schier gebrochen wird. Das als Referenzen weiterhin die früheren oder anderen aktuellen Bands der einzelnen Mitstreiter (Faith No More, Melvins, Mr. Bungle) in Form von griffigen Refrains oder überschwänglichen Noise-Partikeln mit eingebunden sind, spricht für die stilistische Vielfalt und den Ideenreichtum der vier Amis. Eine große Rockscheibe einer noch größeren Band. 6

Weitere Infos: www.ipecac.com

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