(Anti/SPV)
Das Solo-Album eines HipHop-DJs mag ohne Hörprobe dem gemeinen Rockliebhaber direkt unattraktiv erscheinen, weil feiste Scratchkünste und ganz dicke Beats zu erwarten sind - also: nur für den Fachmann. Aber hier ist alles ganz anders. Der Cypress Hill-DJ und -Produzent Muggs packt für seine Solo-Scheibe die ganz extrem geschmeidigen Downtempo-Beats aus und legt sie in ein sphärisches Bett aus Atmo-Flächen und soften Bässen, das harmonisch ausgefeilt ist und angenehm familiär erscheint. Dazu packt Herr Muggerud noch hier und da die Klampfe aus und legt feines Akustikgezupfe oder leicht verzerrte Space-Screams und Bratgitarren drauf. Neben den wunderbaren Tracks mit den Gastsängern Greg Dulli (Ex-Afgan Whigs), Everlast und Buckcherry-Frontmann Josh Todd bestechen die seidig vorgetragenen Vocals von Amy Trujillo durch einfach unglaublich schöne Melodien, die sich wunderbar in das Material einfügen. Als Ganzes betrachtet wirkt „Dust“ sehr lebendig, scheint bei jeder Lautstärke zu atmen und schippert beharrlich der Repeat-Taste entgegen. Man findet sich im Traum von Unendlichkeit wieder, umgeben von wohliger Wärme und jenseits jeglicher urbanen Hektik. Hardcore für Weicheier könnte man meinen. Richtig ist aber: Ein intimes Album für die Ewigkeit. VÖ: 10.3.
5
Weitere Infos: www.djmuggs.com
Olymp
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