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GANES

Vives!

Capriola/Blanko Musik/Sony

Die neue CD der Südtirolerinnen kommt sehr opulent daher, im eher "Büchlein" als "booklet" zu nennenden Einband der CD (für den Ganes die mir allzu profane (Marketingsprech)Bezeichnung "Mediabook" verwenden) finden sich alle Texte (wie gewohnt wird hier ausschließlich auf Ladinisch gesungen – die Schuen-Schwestern bemühen sich nach wie vor sehr um das Lebendighalten ihrer Muttersprache) auch in deutscher Übersetzung, es gibt wunderschöne, sofort Reiselust auslösende Fotos und auch kleine Geschichten aus dem täglichen Leben in La Val im Val Badia (wer's lieber hat: Wengen im Gadertal) inkl. Empfehlung, welche der 11 Stücke von "Vives!" denn am besten zur jeweiligen Erzählung passen. Das segelt – anders als die Musik – manchmal dicht am Kitsch, aber bei einer solchen Kulisse kann man wohl kaum anders. Und für die Erhaltung des kulturellen Erbes darf das vielleicht auch mal so sein. Die Lieder hingegen sind gewohnt eingängig, ohne beliebig zu sein. Da wird schon mal ein Fado-esker Jodler wie "dlijia vedla" (dh. "Alt-Wengen") als verschleppter Walzer gespielt oder der ladinische SiSoJazz-Kollege Jean(-Daniel Gran)ruaz singt mit Marlene Schuen einen launigen "Sonsela"-Dialog (aus dem "Mediabook" lernen wir: "la sonsela" = die Schwester der Braut oder des Bräutigams) – der flotten Lala-Lala-GitarrenNummer "l' ostí" ("Der Wirt", hat sicher was mit ital. "Osteria" zu tun) möchte ich ein kleines Hitpotential zuschreiben. Das folgende "la stria" (Die Hexe) durchweht mit der themengerecht zum einem machtvollen Klavier hingehauchten, gekrächzten, in hohen Tönen kolorierten oder tiefste Abgründe suchenden Stimme Elisabeth Schuens etwas beinahe Kate Bush-haftes und der Text hat es durchaus in sich: "wir sind schön und lieb / dann wirst du merken, dass unsere Münder hungrig sind". Das exotische Moment der weichen ladinischen Intonation (die für mich Banausen immer so klingt, als würde Italienisch wie Portugiesisch ausgesprochen) und die traditionsbewusste, dennoch niemals puristische Instrumentierung umschmeicheln dazu den feinen Gesang. Dieses Mal gibt es jede Menge Geige zu hören, aber auch dramatische KlavierLinien, facettenreiches Schlagwerk und immer wieder den milden Kontrabass von Natalie Plöger, dazu dann Mandolinen, Gitarren und Zither. Aber auch einige Bläserein und etwas (Knopf)Akkordeon, hier und da verzieren SynthesizerKlänge das Ganze. Auf die ganz große ElektroKeule verzichten Ganes aber – in diesem Fall "zum Glück", denn zu viel Effekt würde die fragile Schönheit dieser Musik vielleicht doch zu sehr überdecken. 4
Weitere Infos: www.ganes-music.com

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