TIM ALLHOFF

Okeh/Sony

Einer meiner Neujahrsvorsätze lautet ja: nicht mehr so viel gegen die süßlichen Tastenstreichler wettern, die als Widergänger von Richard Claydermann unter dem Label "Neo-Klassik" klanggewordene all-inclusive-Wellness-Wochenenden veröffentlichen. Kein Wort mehr gegen Richter, Arnalds, Frahm & Co. - mal sehen wie lange ich's durchhalte. Wozu diese Einleitung? Nunja, mit Tim Allhoffs 16 Klavierstücken gibt es eines jener löblichen Gegenbeispiele, die harmonische Banalitäten und spannungslose 3-Akkorde-Repetitionen vermeiden und doch "zugänglich" bleiben. Ohne in die zuweilen gerade im oft etwas "akademischen" deutschen Jazz verbreitete bloße Demonstration der eigenen Fingerfertigkeiten und umfangreichen musiktheoretischen Spezialkenntnisse abzugleiten, entführt uns Allhoff in KlangLändereien, die neben viel freundlichem Sonnenschein immer auch von einigen tonalen Nebelbänken durchzogen werden. Er spielt Elgar und Penderecki mit dem gleichen Ansatz wie den Cold Play-Hit "Fix You" oder von GoT oder dem Kleinen Prinzen inspirierte Eigenkreationen als spielerisch-ernsthafte Schönheiten. 4
Weitere Infos: www.timallhoff.com

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