RUNNING RIOT

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Hin und wieder gibt es sie noch, diese besonderen Momente im Leben eines Rezensenten. Mal entdeckt man eine neue famose Band, während sich das Album noch im Verlauf des Schreibens von einer anfänglichen beginnenden Enttäuschung zu einem famosen Kleinod mausert. NH3 fällt mit ihrer aktuellen Veröffentlichung haargenau in diesem freudigen Wirkungsbereich. Superhero (Long Beach Records Europe / Broken Silence) ebnet den weiteren Weg für eine gute halbe Stunde, bei der man zu keiner Zeit merkt, dass ihr Ska-Core mehr HC-Elemente als Offbeat- vs. Punk-Items besitzt, obschon das Ergebnis trotz aller Brachialität äußerst melodiös und fluffig klingt. Zwischen Gang-Shouts und knallharten Galoppern bahnt sich das italienischen Septett mit den zwölf aktuellen Songs ihren Weg gleichermaßen in die Herzen von Punks, Skaisten und Hardcore-Freaks! 5
MÄNNI – Longing For Tomorrow-Bassisten und Live-Schlagzeuger der Antilopen Gang in seinem Soloprojekt als One-Man-Punk-Group –stellt mit Mir Tut Alles Weh (Dackelton / Hárt) abermals ein Album voll schmissigen Punkrock-Songs im SoCal-Style zur Schau. Ironisch bis überzogene Texte mit mehr oder weniger Botschaften, von Samuel Dickmeis aus Aachen, der solange Punkrock macht, bis sie ihm (alles) glauben!-) 4
Auf dem aktuellen Album Stay Rad! (Fat Wreck Chords / Edel) stellen TEENAGE BOTTLEROCKET aus Wyoming ihre wahre Stärke zur Schau. Dort, wo mich sämtliche vierzehn Songs versöhnen. Denn je stärker Teenage Bottlerocket werden, desto weiter entfernen sie sich dem Pop-Punk, für dem sie noch jüngst gefeiert wurden. Dessen ungeachtet stellen sie mit „Stay Rade!“ ein neues Erfolgsrezept vor: mitreißender Punkrock, unterschwellig Melancholie geprägte Melodien, kampfstarke Texte und roughen Powerpop im Up- bis Mid-Tempo-Bereich. 5
Das aus dem dänischen Aarhuis stammende Duo NICOTINE NERVES präsentiert mit dem vierundzwanzig Jahre älter titelnden Debüt 1995 ein wahres Feuerwerk aus howlin-raw-fuzzed-out Tunes in zehn Songs, die einem auf Anhieb Assoziationen an profanen Sex, perniziösen Drugs und dreckigem Rock´n´Roll einhämmern. So das einem zuweilen der Atem stockt. Mit einer snooty Stimme gesegnet, die mir zwar keinen Steifen beschert, aber im Übrigen auch kein Pipi in den Augen. Die Palette der Songs auf „1995“ reicht von Oldschool- vs. Nothern-Soul über Fuzz-Rock und R&B mit Garage-Spirit bis hin zu Proto-Punk und 60ies-Trash. 5
THE BOUNCING SOULS, namentlich abgeleitet von dem Wortspiel der ´Bouncing Soles´ der von Dr. Martens hergestellten Schuhe, haben sich ´89 in New Jersey gegründet und im Laufe der drei Dekaden ihren Musik-Stil unbeirr- aber hörbar gewandelt. gleichwohl sich die vier Mannen niemals dem Mainstream angebiedert hat. Was ihre bisherigen zehn Studio-LP´s, die zwei Split-Singles, vier EP´s, ein Live- & sogenanntes Best-Of-Album eindeutig und unmissverständlich belegen. Mit der aktuellen brandheißen 5-Track-EP Crucial Moments (Rise) läuten die Urgesteine nicht nur ihr 30stes Band-Jubiläum ein, sondern setzen mit ihrer Version von kantigem, melodischen Punkrock ein hörbar deutliches Signal Richtung der noch bevorstehenden, aber baldig beginnenden Welttournee. 5

Punk/Hardcore
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