Leicht prollig und übergeschnappt proklamieren LOZ TINITOZ auf ihrem aktuellen Album Kamikazekatze (ES&L Entertainment / Believe Digital) die Ablehnung und dabei zugleich das Wagnis, bewusst mit den Niederlagen zu leben und sind spätestens jetzt musikalisch und textlich im Geiste von Lokalmataore, Stammtischprolls und den heiligen Kassierer. Mit Songs wie „Harry Und Sally“, „Charlie Harper“, dem „Blasehase“ und der „Doppelhure“ verteilen sie groteske Seitenhiebe allerorten. Diese Scheibe ist eine ernüchternd-leidenschaftliche Bestandsaufnahme des Seins abseits des normalen Stroms. Und verharrt dabei in der bittersüßen Atmosphäre zwischen artifizielle Auflehnung und dem Sich-damit-Abfinden. Und dann gönnen sich Loz Tinitoz „Rumhuren“ zum Durchschnaufen und uns „Ein Schloss Aus Altpapier“ für Nachrichten zum Nachdenken auf Zettel zu schreiben. 4 Wenig Zuckerbrot, viel Peitsche – das ist nach wie vor das Rezept von ERSTAUSGABE: Schlagstockinferno, klassische Punkrock-Riffs, sich förmlich ins Ohr fräsende Gitarrenrefrains – und dazu eine Stimme, die hier und da keift wie ein wütender, angeschossener Wolf. Und die Vier haben allen Grund zum Jaulen. Mit diesem Album servieren sie den meinungs- & orientierungslosen Angela Ferkel-Sympathisanten ein weiteres Mal aktuelle Geschichten Vom Bordstein (FinestNoiseRelease / CD Baby), quasi ihre etwas anderen Beobachtungen auf dem zerkratzen Parkett der EU. 4 Allein der Titel des neuen fünften Albums von UNHERZ spricht Bände. Für Immer (Laute Helden / SPV) klingt nach Hurra-Patriotismus und Selbstweihräucherung, unlustig wie ihre musikalischen Mittel, limitiert und altbacken. Stromgitarrenbretter im Refrain mit unliebsamer Kopfstimme ist stets ein Mittel der Wahl, um die gesangliche Uninspiriertheit zu überspielen. Böse Zungen behaupten Unherz machen stumpfen Deutschrock mit Punk-Grooves im Onkelz meets Krawallbrüder goes Broilers Style. Ich behaupte ketzerisch sie machen Musik für Menschen die sich der Originalität fortwährend verweigern. Dass die Chose lyrisch dann noch ungefähr so spannend ist, wie Sonntagnachmittage als Kind, passt da nur ins Bild. 2 Endlich hat ein Album von ABBRUCH ein ansehnliches zugleich hinsichtlich dem Titel (fast) kongruentes Cover. Beim Hören der neuen Songs des aktuellen sechsten Albums Lieber Linksextrem (Abbruch Records / Impact Records) wird die optische Verbesserung zusätzlich durch eine musikalische Steigerung abgerundet, was einen postitiven Gesamteindruck hinterlässt. Guter Ufta-Ufta-Deutschpunk, mit lauten Gitarren, Refrains (fast ohne Chorgesang), genuine Aufnahmen ohne viel Schnickschnack und der typische Themenmix aus Politik, Gesellschaft, Geboten, Verboten und Nonsens. Auf falsche Härte wird verzichtet, verzerte Gitarren hört man kaum, dafür werden auf engstem Raum so große Themen wie Kapitalismus vs. Humanismus gegenübergestellt, darüber hinaus die größten Fässer Hopfen- & Gerstensaft aufgemacht und dabei gesungen, gesprochen & gebellt. 3
Punk/Hardcore
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