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RUNNING RIOT

V.A.

Gewöhnlich werden im Juli und August sehr wenig Tonträger veröffentlicht, trotzdem gibt es konträr dazu allem Anschein nach immer noch genügend Futter das musikalische Sommerloch zu füllen. Running Riot steht diesen Monat ganz im Zeichen deutschprachiger Rockmusik. Den Anfang machen DIE DENKEDRANS - Heimband des Kieler Holstein Stadions - mit dem von Fans lang ersehnten neuen Album Acker Rock Royal“ (WMP / Soulfood), die neben der offiziellen Stadionhymne „Keine Andere Stadt, Keine Andere Liebe, Kein Anderer Verein“ elf fabrikneue (Stadion-)Songs und als Dankeschön wurde für die treuen Weggefährten eigens eine überlieferte Live-Version des Schlachtruf-Klassiker „Solange Holstein Lübeck Schlägt...!“ auf dem Silberling beb(r)annt. Wer an Stadien und den Zuschauern ebenso Gefallen findet wie an Fans vom Holstein-FC und von Die Denkedran´s, wird ohne zu Überlegen das Album kaufen, weil die Melange aus Punk, Blues, Pub- & A(dult)-O(rientiert)-Rock & Roll garantiert geschmeidige Assoziationen an Gemeinschaft, Vereinsfarben, Stärke, Fussball, Ficken & Alkohol mit sich bringt. Kurzum: „Acker Rock Royal“ klingt wie eine in die Mitte der musikalischen Gesellschaft angekommene Rockmischung aus J.B.O., Toten Hosen, Panhandle Alks, heruntergekommene Social Distortion & hemdsärmelige Turbo AC´s. 2 Mit Hier Heute Jetzt (Rookie & Kings / Soulfood) repräsentieren ROCKWASSER zum ersten Mal ihre Veröffentlichung auf Rookie & Kings, eine maßgeschneiderte Bleibe mit Anbindung an die Mitglieder und Symapathisanten des Familien-Labels. Fast rasiermesserscharfe Riffs und rotzig-süße Melodien lassen die Deutsch(punk)-Rocker im guten Licht erscheinen und verleihen somit den 13 frischgebackenen Songs hinreichend Spirit! Kein Wunder, das nach 14 Bandjahren alte Hasen am Werk sind. Sympathischer Deutschrock mit ordentlicher Punk-Kante, den man sich durchaus gut anhören kann und weitestgehend unpeinlich ist. 4 STUNDE NUL, deutschsprachige Metalcore-Rocker aus Sudtiroler, präsentieren auf ihrer gegenwärtigen Veröffentlichung Vom Schatten Ins Licht (Rookies & Kings / Soulfood) zwölf neue akzeptabele neue Songs mit bedeutsamen Threads und (auch teilweise) kritischen Texten mit einem Crossover-Zertifikat als Abschluss. Pro-Pain, Slayer, Emils und Scheisse Minnelli waren die Paten, hier liegen die Wurzeln. 12 zum Teil mittelmäßige Songs in bester Crossover-Deutschrock-Metalcore-Manier, dominiert von einer spürbar Gesangsdarbietung und speedseelig filigraner Gitarrenarbeit. Die Ausführung bewegt sich auf Höhe eines Mittelklasse-Standards. Fast jeder Song entfaltet zunächst seine eigene Note, um sich dann letztendlich doch in ein erkennbares Gesamt-Konzept anzupassen. Der Opener brettert im Double-Bass Gewitter, ein tonnenschwerer Riff-Bulldozer zeigt respektvoll-gefährliche Crowbar-Reminiszenzen, ein speediger Nackenbrecher gemahnt an eine Blood for Blood-Kombination aus deutschen Landen, mit zynischer Aufmüpfigkeit in den Texten. Bisweilen bissig, brachial und unbeugsam! Eure Freiheit ist verlogener Dreck! 3



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