Wir beginnen mit Frauen, die wirklich singen können, nämlich den 8 "Queens Of Fado"(ARC), die sich einen Sampler teilen. Der Untertitel "The Next Generation" verrät, dass es hier durchaus etwas zu entdecken gibt. Am bekanntesten ist sicher die großartige Carminho. 4 SUZAN KÖCHER kann da stimmlich nicht immer mithalten. "Moon Bordeaux"(Unique) ist trotzdem netter FolkPop, der das Kunststück schafft, frisch und schön altbacken zugleich zu klingen. 3 Ähnlich gelagert sind die 5 Stücke auf "OK, No Wait"(On The Camper) von ROCKY WOOD, einer multinationalen Band mit Schweizer Wurzeln. Sanfte Basslinien, zarte SynthMotive, eine eher dunkle Damenstimme - nicht übel. 4 Deutlich reduzierter sind ISA TABASUARES' GitarrenSongs auf "The Mess We Made". Schlichte Schönheit mit enormem Potential. Fetter produziert spielte das durchaus in der (2.) Amy-Winehouse-Liga. Darf aber auch gerne so puristisch bleiben! 4 "Ding-Dong" trällert ROBOT auf dem opener von "Vedgdbol"(beide Waterfall) zu schepperndem GaragePop. Eine sehr ohrwurmige Sache, die später noch in ganz anderen Gefilden wildert. 3 Zwischen verdrehtem DreamPop, seltsamen DIY-Folktronics und kunterbunten Animal-Collective-Reminiszenzen schillert SEQUOYAH TIGERs "Parabolabandit"(Morr). 3 Schamlos abzukupfern ist nicht immer eine Schande. Wenn man es so geschickt anstellt wie BONNY DOON auf ihrer "s/t" CD (Melodic) und sowohl Joy Division wie Dawid Bowie in einer Art Acoustic-Fuzz-Fassung beklaut ist das schon OK. 3 Auch SAVAK stehen auf "Cut-Ups"(Ernest Jenning) zu ihren Wurzeln, die Smiths und Pixies heißen. Catchy IndiePop der besseren Sorte. 3 "Devo goes Americana" würde ich "Human Giving"(Aagoo) von DARTO zusammenfassen. 3 Zwischen Minimal und Melancholie pendelt der mit Celloklängen oder irish-folkigen Fideleien verzierte, immer auch etwas poppige AvantFolk von JIM GHEDI. Auch eine behutsame Pianoballade findet ihren Platz auf "A Hymn For Ancient Land"(Basin Rock). 3 "Let Me Go"(Bella Union) von Radiohead-Trommler PHILIP SELWAY ist über weite Strecken der übliche Filmmusik-Kitsch. Zarte Celli, sanfte Pianopatterns, hier etwas Gesang, dort eine gezupfte Gitarre, zwangsläufig auch melodramatische Glockenspielschläge und elegische Streicher. Habe ich die Singende Säge erwähnt? Hier wird jedes Klischee bedient. 2 Auch HÖGNI (Ex-GusGus) kann mit "Two Trains"(Erased Tapes) nicht recht überzeugen. Mal ein karger Chor á la Pärt, mal Björkscher Bombast, aber leider nie auf deren Niveau. 2 Ganz anders der vertrackte MathRock des Italo-Dous NOHAYBANDA. Die 7 tracks auf der "s/t"CD (Off Set und einige andere Labels, man muss das nicht verstehen) sind aber eher was für (Spiel)TechnikFetischisten. 3 VONNEUMANN beackern auf "NorN"(Ammiratore Omonimo) ein ähnliches Feld. Vielleicht eine Spur ertragreicher, weil v.a. in der 2. Hälfte mit intensiveren Seitenblicken Richtung Experimentalelektronik. 3 "Alarm"(Gusstaff) rufen die polnischen KURWS und beginnen ihr 40minütiges "jeder-gegen-jeden"-Spiel. Interessante AntiMusik, die auf Erkenntnissen aus Jazz, Kraut und Avantgarde fußt. 4 Auch die "s/t"CD vom Osloer Impro-Quartett JUXTAPOSITION ist herrlich krachig. Vokalexerzitien, FeedbackKunst und rumpelndes SchepperChaos = pfeifende Schönheit. 4 LA JOVENC ist da entspannter. Der Italiener hat für "Mater"(Atmosphere) Renaissancemusik in MIDI übersetzt und seinen Maschinenpark damit gefüttert, was ein sehr interessantes, weil doppelt ungewohntes Hörerlebnis generiert. 4 "Licht"(Bureau B) von BROCKMAN//BARGMANN zeigt deren Wurzeln bei Camera genauso wie den Einfluß Michael Rothers. SynthMotorik und KrautRock galore! 4 Mit Knusperelektronik beginnt "Void" von LSKA. Der Mann aus Vicenza spürt dem NeoDub der späten 90er ebenso nach wie den experimentellen Ansätzen der Raster-Schule. Wirklich schön. 4 Radikaler sind die drei langen tracks auf RAFAEL TORALs "Moon Field"(Room 40). Zwitschernde Schaltkreise, arhythmisch stampfende Membranen, außerweltliche Geräusche - manchmal erinnert das an IRCAM-Stücke der frühen 60er. 4 Die schottische Orgelexpertin CLAIRE M SINGER spielt auf "Fairge"(Touch) eine grundfreundliche drone-music. Neben einem Cello entstammen die schwebenden Klänge speziellen Orgeln (und etwas electronics), vielleicht ist das der Grund, warum hier nichts Dunkles, sondern eher eine etherische Helligkeit das knapp 21minütige Stück durchzieht. 4 SUM OF R sind 2 Schweizer, die mit "Orga"(Cyclic Law) tief in die PostMetal-lische Unterwelt ritualistischen DarkAmbients hinabsteigen. Sprachfetzen, drohendes Beckenscheppern, drones - perfekt für graue Novembertage. 4
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