SHANTEL

(Essay Recordings / Indigo)

Was fällt vom ersten Ton an auf? Wenn das Shantel ist, dann muss etwas passiert sein, so anders ist der Klang. Aber mit Verwandlungen hatte der Frankfurter Musiker ja nie ein Problem. Die Platte ist gitarrenlastiger und den zusätzlich besonderen Klang entlockt er seinen geliebten Rickenbackergitarren. Die ganze Platte über zeigt er, dass seine Musik auch deshalb so viel Charakter hat, weil er die ganze Zeit über die Klangfülle seiner störrischen Rickenbacker bändigt. Und wenn er dann noch den großen Geschichtenerzähler gibt - darin, etwas nachzuspüren, darin war Shantel ja auch immer schon groß - dann lässt er ruppig und rau die Rockclubvergangenheit des Frankfurter Bahnhofsviertel durchklingen. Shantel konfrontiert die Hörer mit der Besonderheit indonesischstämmiger Rockbands, die von Holland aus die deutschen Städte überfluteten, etwa die indonesische Weltklasse-Band “The Tielman Brothers”. Und die hatten verdammt noch mal weitaus mehr drauf, als die Blue Diamonds, an die sich die Älteren noch erinnern werden (ich sage nur, „beim Suki-Suki-Sukiyaki). Und wieder einmal zeigt Shantel, dass er nicht der Überraschung wegen überrascht, sondern, weil er etwas Neues zu sagen hat. Etwas aufregend Neues! 5

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