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Musikalische Wunder dieser Welt kommen natürlich auch immer wieder aus dem eigenen Lande. Warum also gleich in die Ferne schweifen. Starten wir in Hamburg, mit dem dort ansässigen HERRENMAGAZIN. Was wären wir ohne deren drittes Album? „Das Erlebnis wäre Stille“ (Delikatess / Broken Silence)! Mittlerweile künstlerisch den Fotos oder Bosse (siehe deren Reviews im Heft) eher scheinbar recht nahestehend, bieten die 10 Tracks einen galanten Mix aus Indie-Rock (weniger), Pop (eher mehr) und 90er Jahre Wurzeln. Läuft hier derzeit auf Rotation! VÖ: 15.03. ****Ebenfalls in der wunderschönen Hansestadt hat FABIAN HARLOFF mit seiner Band (u.a. Ex-Lindenberg-Musiker) mit „Nu Aber“ (Hypertension) einen wunderbaren Neustart in den Deutschrock vollbracht. Geile Gitarrenriffs und Drumparts ergänzen sich mit guten deutschen Texten. Sehr lustig z.B. „Aso TV“ und „Halber Mann“. Anspieltipp: Der Heavyrocker „Meine Welt“! VÖ: 08.03. ****
Nicht weit entfernt, in Celle, hat KLAUS SCHULZE (Ash Ra Tempel; Tangerine Dream) mit „Shadowlands“ (SPV) hervorragende Sounds erdacht, die nun auf CD gepresst wurden. „Shadowlands“ setzt besondere Maßstäbe: Inklusive Bonusmaterial (auf DoCD; 1CD 3 Tracks) haben die 5 Titel eine Laufzeit von 2,4 Stunden. Allein „The Rhodes Violin“ beansprucht 56,13 Minuten. Schulze entführt in düster-melancholische Klangwelten, die in einer eigenen Welt zwischen Soundtrack, Synthesizer und Ambient oszillieren, engelsgleiche Stimmen, Töne, Stimmungen runden das Gesamtbild ab. Musiken zwischen Licht und Schatten, Violinen und tibetanischen Loops! Eine wahre Traumwelt! ****
In Dillingen an der Donau wuchern seit knapp 10 Jahren die KILLERPILZE, die mittlerweile recht „Grell“ (Südpolmusic / Rough Trade) dem Teenie-Segment entwachsen sind. „Sommerregen“ beginnt an The Verve erinnernd, „Nimm mich mit“ entführt in Ska-Gefilde. Musik für Ex-Teenies, die den Anspruch haben, anspruchsvoll sein zu wollen. VÖ: 01.03. **
„Hier ist Godot“ (Modern Noise / Alive) behaupten DESTINATION ANYWHERE, die in Castrop-Rauxel (laut Songtitel) nicht unbedingt glücklich werden, aber dem Ort dafür auch nicht die Schuld geben... Der hier vorliegende erste deutschsprachige Longplayer der Formation tiriliert vom Ska- zum Bläser-Pop, witzelt subjektiv angestrengt in der Wortwahl und steht den Ärzten teilweise scheinbar recht nahe. Sam Ragga, ick hör dir trapsen... VÖ: 01.03. **
Ebenfalls UNTER FERNER LIEFEN die ebenso benannte Band, die subjektiv mit ihrer „Infusion“ (Brainzone / Rough Trade) aus Indie-Schlager, Power-Pop bzw akustischer „Labermucke“ irgendwo zwischen nervenaufreibend und toll klingt. Jedenfalls groovt die Scheibe laut Info bis nach (sic!!!) Castrop-Rauxel! ***
LESLIE CLIO, in Berlin lebende gebürtige Hamburgerin, präsentiert auf ihrem von Tomte-Bassist Nikolai Potthoff produziertem Debutalbum „Gladys“ (Vertigo) eine Art moderne Soulpopmusik mit einem marginalen Retro-Touch. Die ausgekoppelte Single „I Could Care Less“ war ein Teil des OST vom Schweighöfer-Film „Schlussmacher“. Fein, feine Perlen femininer Sangeskunst! ****
Asiatische Wurzeln hat die Sängerin von YEN, wenngleich die Gruppe an sich aus Heidelberg kommt. Leider plätschert „Into The Sun“ (MX Records / Intergroove) subjektiv so vor sich hin, Ska-Rhythmus, No Doubt- und Skunk Anansie-Innovationen versanden scheinbar. Schade. **
Sascha Konietzko reformierte 2002 seine ursprünglich 1984 gegründete Industrialformation KMFDM, die sich nun auf dem 18. Studioalbum ihrer „Kunst“ (Dependent / Alive) widmet. Ein deutlicher Fortschritt, subjektiv, zum Vorgänger „WTF?!“, da auch politisch korrekter. Tanzbar, hart, rhythmisch, elektronisch. Eine Kunstperformance, sich auf ihre Weise u.a. mit der ukrainischen Frauenrechtsgruppe Femen solidarisiert, die sich wiederum mit der russischen Formation „Pussy Riot“(Songtitel) bzw deren Aktivistinnen solidarisiert hatte... VÖ: 01.03. ***
Wem KMFDM zu hart war, der möge sich mit „Kokowääh 2“ (Four Music) dem OST des neuen Til Schweiger-Films widmen. Mit The Script (aus Irland; „Hall Of Fame“), dem Disco Ensemble (Finnland), Linkin Park (USA) u.a. gibt es hier einen hervorragenden Überblick über das aktuelle Geschehen im internationalen Rock-Pop-Bereich. ***
Aus Stockholm überrascht Herz-Schmerz-Bombast auf dem neuen Werk von FRIDA HYVÖNEN. „To The Soul“ (Snowhite / Rough Trade). Im Hintergrund erklingen „Engel“, vordergründig wechselt sich eine positive Kühle mit „abba-esken“ Sounds ab. Eine leichte Abkehr vom Si-So-Stil des 2008er Werks „Silence Is Wild“ ist unüberhörbar. VÖ: 15.03. ***
Derzeit im Vorprogramm von Seeed unterwegs ist ALLEN STONE, der auf seinem neuen, selbstbetiteltem Album (Decca / Universal Music Jazz) Funk´n´Soul percussiv mit Jazz-Elementen anhaucht und dabei straight Richtung Stevie Wonder zu schielen scheint. Der 25jährige Songwriter aus Chewelah / Washington reiste vier Jahre mit einem Wohnmobil kreuz und quer durch die USA, und lässt nunmehr diese Erfahrungen akustisch Revue passieren. ***
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