VAN MORRISON

(Blue Note / EMI)

Van Morrisons letzte Veröffentlichung bei Blue Note liegt fast zehn Jahre zurück. 2003 präsentierte er dort sein Album „What's Wrong With This Picture?“, ein Spiegelschauspiel in die eigene Seele. Jetzt legt der irische Querkopf sein fünfunddreißigstes Soloalbum vor und nimmt hier und da eine Prise Musik seiner Jazzidole für seine eigene Musik, die sich wieder auf die Basis konzentriert: einfache Songs, einfache Arrangements, die Morrison mit dickem Herzblut füllt. Der Mann versteht sein Handwerk – die große Geste reduziert sich bei ihm auf intime Gefühlsgröße, kleine schnuckelige Ballädchen entpuppen sich als großes Gefühlskino. Mit dem richtigen Gespür für jazzige Zutaten unterstreicht Van Morrison seine Bedeutung als Rockmusiker, der über den Tellerrand hinausschaut. Kein Wunder, daß „Born To Sing: No Plan B“ mit wunderbaren Einfällen wie in „If In Money We Trust“ überzeugt: dezente Rhythmusveränderungen, leise Passagen, intensive Beschallung mit gehauchten Bläserklängen, und Wörter mit Schneidezähne.
5

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