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BenX

Kinowelt

Nic Balthazar war Kinokritiker, hat sich durch Spieleshows und Reisesendungen moderiert, Kultur- und Klassiksendungen produziert und sich dann gedacht: Jetzt mach ich mal was ganz Anderes! Angeregt durch den Selbstmord eines Jugendlichen schrieb er ein Jugendbuch über Mobbing und Suizid, das sich zum Erfolg mauserte und aus dem ein anscheinend sehr gutes Theaterprojekt entstand. So weit so gut ABER hier haben wir es nun mit dem Film nach Motiven des Theaterstücks nach dem Buch inspiriert vom tatsächlichen Vorfall zu tun und dieser Umweg hat der Geschichte offensichtlich nicht gut getan. Der Beginn von BenX präsentiert sich noch sehr innovativ als etwas surreale Vermengung von virtuellen Rollenspielwelten mit der vorerst seltsam anmutenden Welt des Jugendlichen Ben. Offensichtlich ist Ben ein begeisterter Online-Gamer. Erst nach und nach stellt sich heraus, dass er unter einer leichten Form des Autismus leidet und aus diesem Grund sein soziales Umfeld nicht richtig einschätzen kann. Da seine Mitschüler ihn auf üble Art und Weise ausgrenzen, flüchtet er in die virtuelle Welt. Dort hat er sich mit dem Mädchen Scarlite angefreundet, die ihn nun gerne real besuchen möchte. Als seine Mitschüler davon erfahren und sich darüber lustig machen, droht die Situation zu eskalieren. Kurze eingeschnittene Zeitsprung-Interviewszenen bauen eine Spannung auf, die durch die brutalen Mobbingszenen angeheizt wird. Dann jedoch verpufft die Spannung (trotz eines wirklich nett ausgedachten Überraschungseffekts) in der bemüht pädagogischen Aussage des Films: Selbstmord verstößt gegen die Gamer-Ehre und mit ein paar guten Tricks bringt man auch Idioten zur Vernunft. Naja…

B/NL 2007, Regie: Nic Balthazar

Darsteller: Greg Timmermans, Laura Verlinden, u.a.

Kinostart: 08.05.2008

Weitere Infos: › www.benx.kinowelt.de


Mai 2008
BenX
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