POP(PE)´S TÖNENDE WUNDERWELT

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In der `Klatschspalte´ der heutigen `Wunderwelt´ gibt es natürlich wieder news von Amy Winehouse. Sie leiht „VALERIE“ (SonyBMG) ihre Stimme, die sich von MARK RONSON hervorragend instrumentieren ließ. 4 variierende Versionen und das Video extra, knapp 25 Minuten entertainment pur. Fein. ****
Überraschend dufte ist auch „THE NEWZ“ (Edel Records) der schottischen Altrocker von NAZARETH gelungen. Es knarzt und dröhnt wie zu deren Glanzeit in der 70ern, als „This Flight Tonight“ in den Charts war. Es zahlt sich aus, dass Original-Sänger und Bassist nun mit jungem Blut an Gitarre und drums performen...das (Live-)Gastspiel zur CD in Worpswede war jedenfalls gut (wie auch die geistigen Getränke mit Dan)***
FRIGHTENED RABBIT´s neuer „MIDNIGHT ORGAN FIGHT“ (FatCat / PIAS / Rough Trade) verzichtet zwar auf selbstmörderische Melancholie, enthält dennoch `Joy Division-ähnliche´ Gitarrenläufe. Der Garagen-Folk des Trios weiß trotz Bläsersektion irgendwie zu gefallen... ***
Hervorragend, außergewöhnlich sind die Sounds auf „AMERICAN DEMO“ (Weekender / Indigo), dem Debutalbum der gemischtgeschlechtlichen-englischen Formation THE INDELICATES. Abwechselnd mit weiblicher/männlicher Singstimme vertont, erklingt verspielter Power-Indie, der sich jedoch mit zunehmender spieldauer abzunutzen scheint. Schade. ***
GRAND NATIONAL kommen aus London. Leider verhindert diese Tatsache nicht, dass „A DRINK & A QUICK DECISION“ (Sunday Best / Rough Trade) subjektiv langweilig, beliebig, austauschbar daherkommt. 80er, 90er, Calypso und zu viele Synths verwässern die eigene Identität. **
EISLEY sind der erste wirklich überzeugende Act dieser April-Kolumne. 3 Schwestern, ein Bruder und Cousin vermitteln Stil, Harmonie und kraftvolle Sangeskunst. Die Vocals von Stacy und Sherri DuPree entführen auf „COMBINATIONS“ (Ryko / Rough Trade) in eine Welt, wo Tori Amos oder Kate Bush dem Country verfallen sein könnten. Engel, Elfen, Sirenen, dazu eine Prise Oldfield. Schön vom ersten Ton an ... *****
„DEVILS & ANGELS“ (Warner) gibt es bei MÊLÉE aus Orange County, Kalifornien, nicht zu hören. An Spaß, Klavierstimmungen, Drama, Herzschmerz und Pathos fehlt es nicht. Massenkompatibler Pop für Herz, Radio und softige Coldplay-Fans. Na ja... ***
BEDOUIN SOUNDCLASH nennen sich drei wilde Kerle aus Toronto, Kanada. Sie zelebrieren keine „STREET GOSPELS“ (Universal), sondern vermengen Sommergefühle, Lagerfeuer-Tanzstimmung, Ska, Primal Scream, Cornershop und Mattafix mit 60ts Pop und Dub-Reggae. Ein wahnsinniger Mix! ****
Nicht ganz soviel „ZOOMKRAFT“ (Nuclear Blast / Warner) entsteht beim neuen (Konzept-)Album von Heidelberg´s LIQUIDO. Elektro-Glam, etwas düstere Industrial-Anleihen und Bowie-Anleihen machen noch keinen qualitativ-hochwertigen Megaseller. „Narcotic“ wird weiter unerreicht bleiben! **
„NACH DEM GOLDRAUSCH“ (Labels / EMI) endet diese Rubrik hier mit den FOTOS. Deren Zweitling klingt modern, erwachsen, verspielt. Die sympathische Unbekümmertheit vom Debut ist leider verflogen. Der gegenwärtige Radiopop des Quartetts aus Hamburg hat zwar diverse Höhepunkte, ist aber nicht sooo liebenswert wie der erste Longplayer. Schade, aber toll. ***



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