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Nach wirklich hervorragenden Studioalben wie „Bridges“ und „Slør“ bildet die färöische Sopranistin EIVØR mit ihrem „Live in Tórshavn“ (By Norse / Membran) in der Heimat aufgenommenen Live-Album noch einmal einen Spiegel ihrer Seele ab. Manche nennen es Folktronica, andere genießen einfach die Songs. Zudem enthält das im Zuge von drei Konzerten realisierte Werk mit „Famous Blue Raincoat“ eine bewegende Neuinterpretation eines Songs von Leonard Cohen. Grandios!!! *****Das es auch ohne Worte geht, zeigt „VI“ (Stickmann Records) vom Kopenhagener Trio PAPIR. Die Dänen laden ein zum entspannten hören von vier ellenlangen Instrumerntals, die sich scheinbar an der Psychedelia der Sixties ebenso orientieren wie an den akustischen Wohnmöbeln der 90er. **
Sehr außergewöhnlich klingt „Eternal Return“ (Universal Romania) von der rumänischen Truppe BYRON, die inzwischen sechs Studioalben sowie drei Live-DVDs veröffentlichte. Piano und Dramatik suggerierende Sounds lassen die Band wie von einem anderen Stern klingen. Dazu kommt eine besondere Nähe der Singstimme zu jener von Bryan Ferry, sodass man Byron fast als lebendige, aktuelle Roxy Music-Inkarnation bezeichnen kann. ****
Die manchmal orientalisch klingende, tunesische Progrockband MYRATH legt mit „Shehili“ (EAR Music) einen gekonnten Mix aus Gitarren, Goth-World-Metal und Piano vor. Guter Sänger, gutes Album! ***
Ein absolutes Highlight hat der Dark-Elektroniker Robert Alfons aus Toronto mit „Destroyer - 1“ ((House Arrest / Alive) erschaffen. Unter dem Projektnamen TR/ST untermalt ein epischer Beat eine außerordentliche Stimme, die zudem über Keyboard-Teppichen und dröhnenden Rhythmus-Schleifen thront. Stampfender E-Pop! *****
MATT SIMONS aus New York City hat bisher über 500 Millionen Streams sowie über eine Million Single-Download-Verkäufe generiert. Nun liegt mit „After The Landslide“ (PIAS) ein Album vor, dass zum mitklatschen einlädt. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass man die teilweise auch mit ruhigeren Momenten gesegneten Songs bereits seit langer Zeit kennt… **
Schafe im Wolfspelz dagegen sind die aus Denver stammenden THE YAWPERS. Deren „Human Question“ (Roughtrade) fragt nicht, wie man Highspeed-Rock produziert, sondern legt gleich mit der Antwort los. Rhytm & Punk plus Sixties Psychedelia. US-Underground meets Euro-Drive! ****
Melodiöser Power-Pop findet sich auf dem selbstbetitelten Album (Nettwerk / Warner ADA) von SYML. Brian Fennell aus Seattle lässt hier „hubschraubernde“ Synthesizer zu Schmuse-Pop mutieren. Verschiedene Stilmittel vertreiben Langeweile. **
PARACHUTE stammen aus Virginia (USA), und benennen komischerweise erst ihr fünftes Album mit dem Bandnamen. „Parachute“ (Thity Tigers / Alive) enthält zehn moderne, sommerlich anmutende Pop-Perlen, die sehr nah an den Mainstream heranreichen. Nicht umsonst hatte die Formation bereits einige Hits. VÖ: 10.05. **
Der Oldie-Tipp kommt diesmal aus dem Lager der schottischen Hardrockband NAZARETH, deren beliebteste Alben in farbigem Vinyl wiederveröffentlicht wurden. Das Highlight der sechs Werke umspannenden Aktion sind subjektiv „Loud ´N ´Proud“ (orangenes Vinyl), Original im Jahre 1973 veröffentlicht, sowie „Rampant“ (blaues Vinyl) (alle BMG). Während die vierte Nazareth-LP mit Glamrock sowie dem Superhit „This Flight Tonight“ punktet, bietet der Nachfolger aus dem Jahre 1974 mit „Shanghai´d In Shanghai“ die melodische Weiterentwicklung an, die sich bereits latent vom Glam entfernt hatte. ***** (beide)
Noch überraschender ist das ReRelease der Vinyl-Version von „Cut“ (Island / Universal), dem 1979er Debut der Londoner Damenband THE SLITS. Ariane „Ari Up“ Forster († 2010; Tochter von John Lydons deutscher Lebensgefährtin), Viv Albertine und Tessa Pollitt schafften es mit dem Werk (auf dem sie barbusig mit Schlamm beschmiert zu sehen sind), sich lässig den Stilen Dub und Reggae zu nähern, ohne sich gleichzeitig dem Post-Punk abzuwenden, und dabei noch Hits wie „“Typical Girls“ zu kreieren. Legendär! ****
Frisch aus deutschen Landen sind die „Zäune aus Gold“ (DIAN Recordings) von VAN KRAUT aus Hamburg. Hanseatisch, witzig, irgendwo im Niemandsland zwischen NDW und Hamburger Schule changierend, gibt es u.a. einige Texte über das Essen. Unterlegt von einem schmeichelnd-sanften Grunge-Sound nach US-Vorbild. ***
Die TOURETTE BOYS fanden in Dresden zueinander. Für Fans von Pink Floyd und Black Crowes zelebrieren sie ihren „Zorn“ (Self Release / Noisolution) nun im psychedelischen Gewand der 60er, mit dröhnenden, bratzenden Gitarren. **
Weitere Infos: https://www.mediendienstleistungenpoppe.de
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