NOVA MATERIA

(Crammed Discs / Indigo)

Vorsicht Kunst! Bis vor fünf Jahren waren die beiden Pariser Caroline Chaspoul und Eduardo Henriquez noch bei der chilenischen Indie Rockband Panico aktiv. Von den beiden Alben auf Tigersushi (2005, 2010) war ich ein echter Fan. Doch dann begab man sich in die Atacama Wüste, um ein experimentelles Werk aufzunehmen. Völlig unnötig, wie ich finde… und ich war raus. Die Plattenfirma wohl auch. Außerdem erlebte die Band dort ein Erdbeben der Stärke 8,9, was letztendlich zum Ende der Band beitrug. Seitdem machen Caroline und Eduardo als Nova Materia weiter. Ein Name, der durchaus wörtlich zu verstehen ist. Denn in bester Neubauten-Manier kloppen sie auf allem rum, was eigentlich nicht zum Musikmachen genutzt wird: Steine, Rohre, Eisenplatten. Gitarren werden sogar mit Hämmern bearbeitet. Ein tatsächliches Kuriosum, denn mit den heutigen digitalen Möglichkeiten könnten sich die beiden diese ganze Mühe sparen und ein identisches Klangergebnis erzielen. Was nahe legt, dass das Projekt vor allem ein spirituelles Ziel verfolgt. Und so singen und skandieren beide auch vor allem über Kommunikation mit Dingen, Mythen und die Stärke der femininen Seite in der Welt. Auf Französisch, Spanisch, Englisch und in ihrer eigenen Fantasiesprache. Sehr eigen. 3

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