FRANK LONDON GLASS HOUSE ORCHESTRA

Piranha

Es begann mit dem Auftrag, 70 Jahre nach Kriegsende dem Holocaust in Ungarn (musikalisch) zu gedenken (unter König Orbán sicher nicht einfach). Dass dies nicht als sentimental-nostalgisches Nachspielen traditioneller Themen geschehen wird, war bei Londons Vergangenheit (Klezmatics!) klar. Dass aber die mit rauschhafter Besessenheit gespielten alten Melodien so gut mit Elementen aus (Wiener) Klassik, zeitgenössicher Musik und FreeJazz harmonieren, überraschte die Beteiligten wohl selbst. Die Sîrbas kippen in kräftige Improvisationen (wie man das vom Umgang der Klezmatics mit historischem Material kennt), in zwei durchaus klassisch inspirierten "Astro-Hungarian Suite"(n) wird Überliefertes rekombiniert und die ursprüngliche Radikalität des Punk durchweht die Szenerie sowieso von vorn bis hinten. Ein highspeed-Zymbal (Miklós Lukács) trifft auf Londons große Trompetenkunst, Ungarns Weltmusikprinzessin Edina "Mókus" Szirtes spielt Geige und singt, auch der Rest des Orchesters ist bestens besetzt - das (unverständlicherweise nur digital erhältliche) Ergebnis konnte also nur großartig werden. 4
Weitere Infos: www.franklondon.com

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