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THE AMAZONS kommen aus Reading. Ihre Sounds sind geradezu prädestiniert für das dortige, legendäre Festival. Der Sound auf „The Amazons“ (Fiction / Caroline) geht straight nach vorn. Veröffentlicht auf dem Label, dass The Cure hoffähig machte, erinnern die Briten hier subjektiv latent an die Ära von My Bloody Valentine, Nebel-Noise und die 1990er. Morgen ist gestern wieder heute. Manchmal jedenfalls. Fazit: Dieses Quartett rockt! *****FLOTATION TOY WARNING kommen aus London. „The Machine That Made Us“ (Rough Trade) besticht nicht unbedingt durch dezidiert klaren Sound, eher werden Erinnerungen an The Velvet Underground oder Violent Femmes wach. Dafür leuchten die dunklen Songs, wirken wie slow-motion Psychedelicatessen. Wäre Lou Reed in der Indie-Ära aufgewachsen, würde er so klingen... ****
Das WESLEY GONZALEZ ein „Excellent Musician“ (Moshi Moshi Records) ist, hat er bereits mit seiner Londoner Punk-Band Let´s Wrestle bewiesen. Nun stimmt er sirrende Indie-Tracks an, die sowohl die Beatles, als auch die 1970er Musikszene als Einfluss nutzen. Fans von Korg-Synthesizern werden ihre Extra-Freude haben. ***
Die aus Brooklyn stammende Sängerin VÉRITÉ vereint alles in sich, was man sowohl als coole Elektronik-Amazone, wie auch als allgemeiner Hype oder Teenstar haben muss. Ihre Stimme ist facettenreich, intensiv, der Sound besticht primär durch elektronische Spielereien. Kein Wunder, Vérités Produzenten arbeiteten bereits mit Lana del Ray, Selena Gomez und Twenty One Pilots zusammen. Aufgenommen wurde in NY, LA, London. ***
THE MAGPIE SALUTE ist eine zehnköpfige Formation aus Georgia, die größtenteils aus ehemaligen Mitgliedern der Black Crowes besteht. 2016 gegründet, liegt nun das Debut vor. So wirkt es kaum überraschend, dass „The Magpie Salute“ (Eagle Rock / Universal) Blues und Southern Rock, sowie gängige Soft-Hard-Rock-Elemente verarbeitet. Sechs der zehn Lieder überschreiten die Sieben-Minuten-Grenze (zwei davon wiederum spielen über neun Minuten). Erinnerungen aus einem Land vor unserer Zeit (lange Haare, lange Songs) werden wach... ***
Jackson Phillips a.k.a. DAY WAVE aus Oakland veröffentlicht mit „The Days We Had“ (Harvest Records / Fiction / Caroline) nach zwei EPs nun ein Debutalbum, auf dem es schwurbelt wie zu den besten Zeiten der Shoegazer-Bands zu Beginn der Neunziger. Heavy Psychedelic Wave plus Bowie-Anleihen mit gesenktem Blick aufs Schuhwerk! ****
PETE LYNCH ist als Sohn eines tschechischen Gitarristen in Maryland geboren, lebt jedoch in Denver und Wien. Sein Album „Kill The Monster“ (Holy Hill Street) wurde von Tim Palmer gemixt (U2, Pearl Jam, The Mission), und es hat mit Simon Hinkler (The Mission) einen prominenten Gast an der Gitarre. Musikalisch startet das Werk mit einem Glam-Rhythmus, bevor einige ruhigere Songs und Rockmusik mit Grunge-Einflüssen das Ruder übernehmen. ***
Das dänische Trio MEW aus Hellerup / Kopenhagen hat es geschafft, mit ihrem siebten Longplayer „Visuals“ (PIAS / Rough Trade) elf herrlich sommerliche, romantische, dennoch progressive independent Pop-Perlen ans glänzende Tageslicht zu spielen. Sommer, Sonne, Dänemark. Urlaubstimmung mit Gitarren! ***
Richtiges Woodstock-Festival-Hippie-Feeling mit Harmonie und Melodie kommt auf, wenn SUGARFOOT aus Trondheim ihr viertes Studiowerk „The Santa Ana“ (Stickmann Records) anstimmen. Die norwegische Variante von fluffiger Wohlfühlmusik macht tatsächlich Spaß ohne böse Hintergedanken! ****
Zum Abschluss der Wunderwelt gibt es ordentlich RANDALE. Und zwar „Randale im Krankenhaus“ (Newtone). Das zehnte Album der Bielefelder Kinderliederpunks tröstet die junge Zielgruppe diesmal mit 17 Mutmachliedern für den anstehenden Krankenhausbesuch. Das Anliegen ist Lobenswert. Die musikalische Leistung entzieht sich daher leider dem Wettbewerb des gemeinen Bewertens!
Rock & Pop
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