POP(PE)´S TÖNENDE WUNDERWELT

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Der Sommer lässt es diesmal ordentlich krachen: „Dark Black Makeup“ (Strange Loop / Rugh Trade) ist das offizielle Debut des Trios RADKEY aus St. Joseph, Missouri. Druckvoller, rhythmischer Rock vom feinsten. Inklusive Mitgröhl-Refrains, Hymnen, und Anleihen an The Damned, Danzig, Sex Pistols u.a. – produziert von Ross Orton (Arctic Monkeys, The Fall). Gnadenlos gut! *****
In eine ähnliche Kerbe tönen THE SWORD aus Austin, Texas. Deren „High Country“ (Razor & Tie Recordings / Rough Trade) mischt fast alles zusammen, was in den 70ern groß war – Anleihen an Glam / T. Rex, Kiss, Deep Purple, Thin Lizzy. Dreckig, düster. Rock! ****
In North Carolina scheint es die Musikwelt dagegen etwas gemächlicher angehen zu lassen. STEVEN A. CLARK, „The Lonely Roller“ (Secretly Canadian / Cargo Records), nennt eine gefühlvolle Soul-Stimme sein eigen. Dazu Kirchenorgeln, Chöre, melancholische Passagen – alles da. ***
„Secret Evil“ (Instant Records / Membran) ist das Motto von JESSICA HERNANDEZ & THE DELTAS aus Detroit Rock City. Sängerin Jessica hat eine hervorragende, volle Soulstimme, die sie oftmals röhren lässt. Hammond-/Kirmes-Orgeln & Rocksounds lassen daraus im Gesamtbild einen schönen Retro-Soulrock entstehen. ***
Aus Kanada kommt mit „Habitat Animal“ (Elektrohasch Schallplatten / Sonic Rendezvous) ebenfalls ein schmuddeliger Glam-Brocken mit Trommelwirbeln herüber. Bedrohliche Gitarren rücken PUBLIC ANIMAL teilweise gar in die Nähe des Heavy Metal! ***
Etwas sparsamer fällt der „Ropewalk“ (Cooking Vinyl / Indigo) der schottischen Formation THE VIEW aus. Vielleicht lag es an den gesundheitlichen Problemen von Sänger Kyle Falconer, die die Band aus Dundee dazu trieben, Wunsch-denkend eher schöne musikalische Momente in klarem Sixties-Sound zu konservieren. Und ja, wer diese CD besitzt, wird Spaß daran haben. Wer sie nicht hat, wird nichts vermissen. Denn bahnbrechend revolutionär sind die Songs subjektiv nicht! VÖ: 11.09. ***
Elektronischen Funk generiert DORNIK aus dem Londoner Stadtteil Croyden. Subjektiv kommt das selbstbetitelte Debut (PMR / Caroline) ob seiner überschwappenden Melodien jedoch etwas beliebig herüber. Vielleicht weiß es deshalb nach dem ersten Hören nicht wirklich zu überzeugen. Schade. **
Der Däne LUKAS GRAHAM könnte zum skandinavischen Ed Sheeran werden. Sein selbstbetiteltes „Blue Album“-Debut (Universal) besticht nicht nur in seiner Gemälde-Coverart (eine wohlgeformte Dame sitzt in blauschwarzen Ambiente nackt inmitten von leeren Flaschen), sondern auch die Songs sind sehr gut hörbar. Je eine Prise Soul, Blues und Hiphop-Pop bereiten einen interessanten Mix! ***
„As Fast As We Can“ (Just Push Play / Warner Chappell) schwenken wir hinüber zur deutschen Rockszene. In München hat die Band COSBY ein sehr ambitioniertes Werk eingetütet, das subjektiv mit Keyboard-Pop zu schmachtenden Gesängen von Marie Kobylka daher kommt. **
Ebenfalls aus der bayrischen Hauptstadt kommen die YOUNG CHINESE DOGS, deren „Great Lake State“ (Motor Entertainment / H´Art) im Folkpop-Pop (ja- genau!) badet. Weibliche/ Männliche Vocals wechseln sich ab, wobei erstere teilweise an Katzenjammer erinnern. Der „Devil´s Cup“ ist ein Sauflied par excellence. ***
„Wir haben Euch belogen“ (Freudenhaus / Soulfood) skandieren die vier „Popper“ von U3000, die ihre Heimat Hannover gegen Berlin eingetauscht haben. Sinnige Lyrics, leiernde Gitarren, wummernde Bässe, Trompeten-Pop mit ganz leichten Progressive-Momenten im schönsten Indie-Pop. Sehr interessant! VÖ: 18.09. ***
EAT THE GUN aus Münster haben sich scheinbar dem großen Andenken an die RHCP oder Papa Roach verschrieben. Im amerikanischen Stil jagen sie auf „Howlinwood“ (Steamhammer / SPV) deren Innovationen, überzogen mit gutem alten Bratzrock, durch die Boxen. R´n´R! ***

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