KAMMERFLIMMER KOLLEKTIEF

Staubgold/Indigo

Knarren – es geht hier bei "Désarroi" viel und oft um Knarren. Nein, nicht um Schußwaffen, sondern um das freundlich-warme Knarzen von Holz, wie man es vielleicht von alten Betten, spinnwebenumrankten Kellertüren oder den berühmten Landhausdielen kennt. Vermutlich ist es Kontrabassist Johannes Frisch, der seinem großen Instrument diese Töne entreißt. Oder stammen sie zum Teil z.B. auch vom Deckel des Harmoniums, das Heike Aumüller mit heiliger Hingabe bedient? In jedem Fall gelingt den Badenern erneut das Kunststück, ihre ausgedehnten Exkurse in die Ländereien PostRock, DroneKraut und ElektroJazz niemals zu bloßen masturbativen Klangorgien werden zu lassen – nein, der SoundFluß ist zwar immer breit und reißend, überschwemmt aber nie den Uferstreifen. Nur der Sinn des S.Y.P.H.-Covers "Zurück zum Beton" erschließt sich mir nicht ganz...4
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