ROBERT GLASPER EXPERIMENT

(Blue Note / EMI)

Man darf sich streiten, ob „Black Radio“ eher zum Jazz neigt oder als HipHop-Platte näher am Freestyle nagt. Der Groove verbindet beide Stile miteinander, diverse Stimmungen und fluoreszierende Klangfarben revidieren schnell das erste Urteil. Auch über das Cover des Nirvana-Titels „Smells Like Teen Spirit“ kommt man nicht viel weiter – er flüstert sich durch einen cremigen Lounge-Jazz-Sound, im Hintergrund dezentes Congagetrommel und etwas Synthesizerklangmaterial. Überhaupt scheinen die Vocals durch einen schleierverhangenen Studioraum zu schweben, mit zarten Händen eingefangen und in die Silbergelatine gedrückt zu sein. Ein Eindruck, der sich bei „Cherish The Day“ von Sade verfestigt. Mit dieser Mischung steht Robert Glasper dem Pop näher, als das von ihm vielleicht beabsichtigt war. Entfernter vom Jazz ist er jedenfalls.
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