Der personifizierte Schwiegermutteralbtraum hat wieder einmal neue Gesichter. Die 5 Jungs von Rooney, allesamt um die 20 Lenze alt, haben kollektiv auf Schule und Ausbildung geschissen und sich stattdessen in einem klapprigen Van auf den unendlichen Straßen Amerikas dem Rock‘n‘Roll verschrieben. Was auf den ersten Blick wie ein zukunftsloser Höllenritt aussieht, war für die blutjungen Rocker die Erfüllung einer innigen Leidenschaft, die sicher viele schöne Momente bescherte, aber auch Kraft und Nerven gekostet hat. Ihre Seele haben sie dabei allerdings nicht verkauft.
Was sich ausgezahlt hat, ist die unverblümte Verarbeitung lockerer Pop-Attitüde in Rooney‘s Rock-Outfit. Gitarrist Taylor Locke verspricht nicht nur sich und seiner Band einiges davon.„Wir haben gute Songs, eine coole website, spielen rundum gute Shows und haben feines Merchandise am Start - für den Anfang ist das schon mal gar nicht schlecht, und wir haben noch einiges in Planung. Ich glaube, es kann sehr viel Spaß machen, Fan von unserer Band zu sein.“
Nun ist ja heutzutage Pop leider nicht mehr gleich Pop und auch Taylor gefällt der gemeinhin gebrauchte Ansatz nicht.
„Wir lieben 60‘s-Pop, wie ihn die Beatles gemacht haben. Sie waren eine Rock‘n‘Roll-Band, eine Gitarrenband, die intelligente Popsongs hervorbrachte. Heute ist Britney Spears Pop, ein Produkt, das nicht viele Freiheiten hat.“
Mit dieser Tatsache rechnen Rooney in ihrem Song „Popstars“ ab, in dem sie solche als „The Killers of Rock‘n‘Roll“ bezeichnen.
„Das sollte man nicht zu ernst nehmen. Wir haben den Song geschrieben, als sich in den Charts nichts außer Boybands tummelte, und es geht eigentlich mehr um die Leute im Hintergrund, die all das geschaffen haben.“
Und doch ist das Business noch stets dasselbe, wie auch Taylor schon einige Male erfahren durfte.
„Es ist schwer zu sagen, was da falsch läuft, ob sie nicht genügend Bands unter Vertrag nehmen, ob diese nicht gut genug sind, ob das Internet alles Schuld ist, ... wahrscheinlich ist es die Summe aus vielen Dingen. Aber wir sind jung und lassen uns von solchen Dingen nicht aufhalten, das ist es nicht wert. Es wäre das Schlimmste, wenn die Business-Seite alles ruinieren würde. Sicher können einige Dinge hier und da mal stark frustrieren, aber das wäre nichts im Vergleich, nicht mehr Live spielen zu können.“
Eben das ist das Erfolgsgeheimnis - die oft gepriesene, beinharte Ochsentour.
„Wir waren in fast jedem Staat der USA unterwegs, in den meisten sogar mehrmals. Es bereitet uns genausoviel Freude Headlinershows zu spielen, als auch Support für andere Bands zu sein. Das Größte daran ist, dass man immer neue Fans hinzugewinnen kann.“
Dafür sind Touren, je ausführlicher desto besser, natürlich bestens geeignet. Ein einziges Problem bleibt jedoch bestehen, und das ist seh aufwändig.
„Es nimmt verdammt viel Zeit in Anspruch, neue Musik auf den Markt zu bringen, es gibt sehr viele Hindernisse. Wenn es nach uns gehen würde, hätten wir schon drei Alben draußen.“
Abwarten, Jungs. Solange die Basis nicht anfängt zu bröckeln, geschieht der Rest von ganz alleine.
Aktuelles Album: Rooney (Geffen/Universal)
Weitere Infos: www.rooney-band.com