Wieder hat es für Downset. vier Jahre gedauert, bis ein neues Album auf den Markt kam. Wieder ist es ein neues Label, dass der Band die bestmögliche Heimat bieten soll. Und wieder ist es der gleiche Wille, der die Jungs am Schaffen hält. "Back to the roots" nennt es auch Schlagzeuger Chris Lee, Urmitglied und Kämpfernatur. Von einem möglichen Comeback dagegen will er lieber nichts hören.
"Eigentlich waren wir nie wirklich weg vom Fenster. Sicher war es einige Zeit etwas ruhiger und alle Bandmitglieder haben sich auch um andere Projekte gekümmert, aber im Grunde sind wir als Band wieder auf der gleichen Stufe wie vor 10 Jahren, als unser erstes Album erschien."So verdingte sich beispielsweise Chris u.a. als Drummer für die Tairrie B.-Projekte Manhole und Tura Satana, aber das Feuer für Downset konnte darüber nicht versiegen.
"Wir sind mit den gleichen Vorzeichen wie in unseren Anfangstagen an das neue Album herangegangen und ich denke, dass sich das auszahlen wird." Auch, wenn sich alle bewusst sind, dass die Zeiten sich nicht unbedingt zum Positiven geändert haben.
"In den letzten 10 Jahren haben nicht nur wir uns als Menschen und Musiker verändert, selbst die letzten vier Jahre haben uns viele neue Möglichkeiten und Begebenheiten aufgezeigt, die wir doch immer wieder in Downset. vereinigen können. Dennoch haben wir den Schritt zurück zu den Wurzeln gewagt und ich bin sehr glücklich damit, denn "Universal" ist in seiner Formulierung und Zusammensetzung auf einer Stufe mit unserem Debüt anzusiedeln."
Ein Song wie "Forever" vom neuen Album, dessen Textzeile "Forever... we‘re dedicated!" eine deutliche Sprache spricht, zeugt von Ehrlichkeit und Hingabe. Gab es jemals einen Zeitpunkt, an dem dies angezweifelt wurde?
"Es war niemals so und wird auch nie dazu kommen. Wir werden uns dahingehend nicht ändern. Wenn wir Songs für Downset. schreiben, tun wir das mit aller Kraft, und das bis an unser Lebensende."
Mit einem Partner auf der Labelseite, der ebenfalls genügend Kraft aufbringt, ist das alles viel einfacher. Doch wie einfach war es, bis dieser gefunden war?
"Überraschenderweise war es diesmal die bislang einfachste Zusammenkunft überhaupt. Wir sind gut befreundet und haben ein sehr familiäres Berhältnis, was der Business-Seite netterweise überwiegt. Beide Seiten geben ihr Bestes und sind auch gewillt, das auf die Spitze zu treiben. Wir hatten ein paar gute Angebote zu guten Konditionen, aber bei Hawino, zumal es ihre erste Veröffentlichung ist, fühlten wir uns am Besten vertreten."
Bleiben noch Neider und verachtende Stimmen, die auf ewig behaupten mögen, dass Rap-Metal tot sei. Wo sieht sich die Band innerhalb der Szene angesiedelt?
"Das ist eine triviale Frage, weil wir alle keine Szenetypen sind. Alle Genres verwischen langsam aber sicher, das einzige was bleibt, ist Integrität. Wir machen den gleichen Kram, den wir schon in den 90ern getan haben, während alle anderen versuchen, eine gute Kopie oder zumindest gut aufgewärmten Stuff zu bringen. Wir sind uns selbst gegenüber sehr originär in dem, was wir tun, und das ist ein sehr gutes Gefühl. Es ist immer noch eine Kunst, wenn es in Arbeit ausgeartet wäre, würde ich es nicht mehr tun. Musik ist für mich die Betätigung, in der ich mit meinen Freunden Spaß habe. Andere Leute fahren Motorrad oder gehen einen trinken, wir lassen die Sau halt im Proberaum und auf der Bühne raus."
Aktuelles Album: Universal (Hawino/Soulfood)
Weitere Infos: www.hawino.com