Nun ist es also doch passiert: Noch anläßlich des ´Comeback-Albums´ "Rachel Worth" schloß es Grant McLennan kategorisch aus, daß er und Robert Foster jemals ein Stück zusammen schreiben würden.
Auf dem neuen Album "Bright Yellow, Bright Orange" gibt es aber mit "Too Much Of One Thing" nicht nur eines der besten Go-Betweens Stücke der Neuzeit, sondern erstmals eine echte Kollaboration zwischen Foster und McLennan. Wieso? "Das ist eben das Schöne an den Go-Betweens", erklärt Grant, "es ist unmöglich die Band in einer Spur zu halten. Wenn etwas neues kommt, dann nehmen wir das mit. Ich denke, daß unsere Fans das auch mögen. Ich mag so was jedenfalls. `Too Much´ ist für viele sicherlich ein Schock – und es ist ja auch musikalisch etwas, was wir vorher so noch nicht gemacht haben." "´Too Much´ ist eine gute Kombination von etwas, was Grant gut macht und was ich gut mache", ergänzt Robert, "es hat eine gute Melodie, es enthält einen guten Folk-Pop-Akkord, den Grant zurechtjongliert hat und ich habe einen Text dazu gemacht, mit dem ich glücklich bin." Heißt das, daß man sich musikalisch aufeinander zubewegt? "Nein", widerspricht Robert, "der wahre Grund dafür, daß das überhaupt möglich war, ist der Umstand, daß wir nun dicht beieinander wohnen. Ich bin jetzt wieder nach Brisbane gezogen und wohne praktisch Tür an Tür mit Grant." (Was auch der Grund ist, warum dieses Album wieder in Australien entstand). "Es war bei uns ja immer schon 50:50, was das Songwriting betrifft", erklärt Grant noch mal kurz das Prozedere, "es kommt also immer auf die Struktur der Songs und die Reihenfolge derselben an, wie ein Album wirkt. Das war schon zu ´Lee Remick´ Zeiten so. Das war übrigens eine Single. Die nannte man ´45´s´. Erstaunlich, nicht? Das ist fast mein Alter." Was ist denn eigentlich das Erfolgsrezept der Go-Betweens? "Du mußt Dir selbst treu bleiben, du mußt darauf achten, was um Dich herum passiert und das mit einbauen", überlegt Robert, "aber das ist einfach. Wir spielen z.B. mit richtig kreativen Leuten zusammen - die bringen jede Menge Frische ins Geschehen. Du mußt mit interessanten Leuten arbeiten, die Dich fordern." Soviel übrigens zu Grant´s Theorie, daß Robert und er alleine die Go-Betweens ausmachen – egal mit wem sie zusammenspielen. Wie geht es denn nach dem soliden Erfolg der Re-Union jetzt mit den Go Betweens weiter? "Es ist immer schön, wenn man sich bestätigt sieht und Zuspruch bekommt", sagt Grant, "was mich doch ein wenig überrascht hat, war der Umstand, daß die Leute die Leidenschaft über die Zeit aufrecht erhalten haben. Es ist schön, wenn Du nicht Deine Greatest Hits als Karaoke-Versionen zum Lebensunterhalt Spielen mußt." Auch Robert hat bestimmte Vorstellungen: "Nun, ich denke es wäre mal an der Zeit, daß berühmte Leute Cover Versionen von unseren Songs aufnehmen. Zum Beispiel Mariah Carey – offensichtlich natürlich ´Bachelor Kisses´. Ihre Karriere ist momentan ins stocken geraten, sie hat Probleme, sie braucht einen neuen Song – was könnte da besser passen?" Mag ja sein, aber kann Mariah denn das überhaupt noch leisten? "Aber ja", beruhigt uns Grant, "Du mußt ihr nur ein paar Flaschen guten französischen Rotweins einflößen, vielleicht ein bißchen ´Amsterdam Happiniess´ und ich denke, dann könnte man mit Mariah viel Spaß haben. Natürlich könnten andere Leute den Song vielleicht besser interpretieren, aber es wäre doch mal ein guter Anfang, nicht?"Aktuelles Album: Bright Yellow Bright Orange (Clearspot / EFA)
Weitere Infos: www.go-betweens.net