Als sich The Porters vor zwei Jahren in der Modestadt an der Düssel gründeten, ahnte noch niemand, dass diese Irish-Folk-Punk-Brigade zum Zuschauermagneten für Punx, Skins, Hippies, Hools, Bierselige und Normalos avancieren würde. Handwerkliches Können und eine ungemeine Spielfreude haben seither die Grundlagen des musikalischen Erfolges der Mitglieder von Emscherkurve77, Sondaschule, 4 Promille, Colt 45 und den Stage Bottles gesichert. Der Schwung der Gruppe greift über, das Guiness-Kränzchen tobt und die Konzertbesucher sorgen dafür, dass der intime Rahmen die erwünschte Atmosphäre erzeugt. Um die Kneipenphrasen ein wenig zu erhellen, stand mir Volker O´Porter (Guitar, Banjo, Vocals) Rede und Antwort.
Was war der Beweggrund, euch musikalisch dem Irish Folk zu widmen? „Wir haben alle schon vor den Porters Folkerfahrungen gehabt und die Musik gemocht. Es war nur eine Frage der Zeit, dass ein solches Projekt entsteht. Viele glauben, dass wir nur auf den aktuell sehr angesagten Zug des Irish-Folk-Punk aufspringen wollen, um unser Stück vom Kuchen abzubekommen, aber das ist definitiv falsch. Außerdem sollte man diesbezüglich mal darüber nachdenken, was sich wirklich mit Punkrock verdienen lässt. Wegen des Geldes macht das sicherlich keiner, zumindest keiner von uns.“ Wie sieht es mit der Identifikation bezüglich irischer Folklore, Gesinnung und deren Menschenschlag aus? „Hier kann ich nur für mich sprechen und sagen, dass ich schon ein enges (wie man es als "Besucher" haben kann) Verhältnis zu Irland habe. Die Menschen sind einfach nett und aufgeschlossen, das Land ist fantastisch und nebenbei machen die Jungs und Mädels auch noch Klasse Musik und brauen leckeres Bier. Außerdem bewundere ich das Nationalgefühl der Iren, dass natürlich auch aus der jüngeren Geschichte des Landes herrührt.“ „For I´m sick and tired of english slavery - Since the day I was born - And I`m off to join the I.R.A. …“, ein Zitat aus einem eurer Songs. Welche Haltung habt ihr zur I.R.A. und zu den religiösen Schwachsinnsaktionen von Teilen der irischen Bevölkerung? „Zunächst einmal ist es nicht "unser" Song, sondern ein irisches Traditional aus der Zeit des Krieges gegen die Englischen Besatzer. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich die I.R.A., also die Irische Seite, vorziehen, jedoch sind natürlich deren Aktionen, sowie die der Engländer damals, völlig daneben. Seit der Zeit nach dem Krieg ist die I.R.A. ja im Prinzip auch nichts weiter als eine terroristische Vereinigung, deren Gesinnung man teilen kann oder eben nicht. Da wir aber alle keine Iren sind und nie das Gefühl der Unterdrückung oder ähnliches erleben mussten, haben wir auch gar kein Recht dazu, Stellung zu beziehen. Die traditionelle irische Musik, wie man sie kennt, ist aber zu einem großen Teil zu Kriegszeiten entstanden und daher auch der Text.“ Euer Debütalbum "A Tribute To Arthur Guiness" ist nicht unbeobachtet an den Medien vorbeigegangen. Im Gegenteil, Kritiker, Fans und User mögen gleichermaßen eure "Music For Beerdrinkers". Was scheint eurer Meinung nach der Grund dafür zu sein? „Erstmal danke an alle, die unsere Platte gekauft haben und uns supporten! Ich denke mal, das die meisten Leute, die Punkrock hören auch Irish-Folk gut finden. Da kommt so eine Symbiose natürlich gut an, was man ja auch an Bands wie z.B. den Dropkick Murphys sehen kann. Ausserdem kommt noch der Seltenheitsfaktor hinzu, denn Bands mit diesem Stil kann man an einer Hand abzählen.“ Was hat Arthur Guiness - dem ihr euer Debütalbum widmet - besonderes getan, geleistet oder was hat er, was andere nicht haben? „Tja, er hat halt ’n lecker Bier erfunden...“ Grün ist die Farbe der Hoffnung, die Farbe Irlands. Was stellt Grün für euch dar bzw. verbindet ihr mit dieser Farbe? „Gras. Irland. Frühling. Der Morgen danach. Über die Strasse gehen. Öko-Steuer.“ In diesem Sinne: Prost!Aktuelles Album: A Tribute To Arthur Guiness (Knock-Out/Cargo)