Berserker wurde 1999 von Schröder, Costa & Andi gegründet und 2000 durch Matze komplettiert. 2009 trennten sich Berserker von KB-Records und wechselten zu Sunny Bastards. Andi verließ die Band, Costa wechselte zum Bass, übernahm fortan die zweite Stimme u. mit Rob kam ein neuer Drummer dazu. Berserker musikalisch in eine Schublade stecken zu wollen ist ein gewagtes wie aussichtsloses Unterfangen. So vereinen sich auf der aktuellen EP „Gottes Werk Und Teufels Beitrag“ Metal, Oi-Core, Streetpunk und Hard-R´n´R zu einer einzigartigen Mischung, die im Kontext mit dem Slogan ´Stay Brutal´ perfekt den Charakter der Band widerspiegelt:
„Real, sich selbst treu und immer authentisch. Egal was wir gesungen haben, haben wir auch mal geatmet und gelebt. Berserker ist Leben und keine ausgedachte ´Wir Sind So Böse-Scheiße´, was anderen gefallen soll.“Mit Rechtsoffenheit haben sie nichts am Hut und kontern mit „Fight white pride“. 2008 gerieten sie in die Schlagzeilen, weil sie sich öffentlich von den Kollegen Frei.Wild distanzierten, die durch eine Parteimitgliedschaft in ein zwiespältiges Licht gerieten.
„Wir spielen wieder zusammen. Die Sache ist geklärt. Warum? Kurze Antwort: Weil es kein Schwein interessiert hat, außer unsere beiden Fanlager. Und da viele Frei.Wild Fans Berserker hören und umgekehrt, haben wir die Sache geklärt.“
Hinsichtlich weiteren Klärungsbedarfs stand Schröder Rede und Antwort.
Wer, wie oder was war Anlass, Auslöser oder Beweggrund für diesen Bandnamen?
„Berserker haben wir uns genannt, weil es eine Lebenseinstellung ist! Wir sind eine Gemeinschaft, die nicht dem Blutrausch verfallen ist, aber dem Rausch der Musik. Und da wir keine ´Normal´-Bürger sind und auch keine ´normale´ Musik machen, nannten wir uns so.“
Mit Berserker assoziieren die meisten Menschen etwas negatives, wenn man bedenkt das Berserker damals die gefürchtetsten Krieger des Nordens waren und als unberechenbar galten. Was von der Definition des echten trifft auf die des Berliner Berserkers zu?
„Durch unseren Namen wurden wir leider immer mit Faschos und Nazis in eine Ecke gestellt. Damals gab es bei unseren Konzerten noch nicht die Organisation und Security von heute. Und wenn dort ein paar Leute aus dem ´braunen´ Lager der Meinung waren unsere Konzerte zu stören, mussten wir eben mal selbst Hand anlegen. Also Bärenfell übergestreift, von der Bühne runter und zack. Schnell haben es die Leute gerafft und unser Ruf eilte uns voraus: ´Das sind echte Berserker und die machen keine halben Sachen´!“
Euer aktueller EP-Titel „Gottes Werk Und Teufels Beitrag“ umschreibt mit wenigen Worten einen echten Berserker – somit ist der Titel auch Programm! Zufall oder Willkür?
„Das war eher Zufall. Die Songs entstehen erst musikalisch bei uns. Das heißt, der Text wird auf die Musik komponiert und geschrieben. Somit kann ich nie vorher sagen, wie der Song heißen wird. Ob Gottes Werk und Teufels Beitrag zu Berserker als ´Figur´ passt?! Keine Ahnung, denn Gott scheißt sich vor uns in die Hose und der Teufel weiß dass er Konkurrenz bekommt, sobald Matze bei ihm auftaucht!“
Wie steht Ihr zu Hooligans?
“War ´ne schöne Zeit als Hertha noch in der 2. Liga war und man aktiv das ´Groundhopping´ betrieben hat. Ja, aktiv war man von 1992 bis 1999 und wenn es die Zeit zulässt geht man heute ins Stadion. Aber nur noch als Zuschauer, dafür gibt es ja den ´Nachwuchs´ jetzt.”
Was ist Eure oberste Priorität und welches Ziel verfolgt Ihr?
“Unsere Familien/Freunde und die Band. Ziele? Gesundheit! Der Rest ist nicht planbar und wird genommen wie es kommt.”
Ein Wunsch frei!?!
“Wunsch eigentlich nicht. Denn die Menschen, die Unrechtes tun und verkörpern, werden früher oder später genau dieses Leid erfahren, was Sie ihr Leben lang verbrochen haben. Das ist ein Wunsch!“
Aktuelle EP: Gottes Werk und Teufels Beitrag (Sunny Bastards / Broken Silence)