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THE BLUE VAN

Musikzeitmaschine

THE BLUE VAN

Wenn sich eine kleine Ansammlung musikalisch Verrückter aus Dänemark The Blue Van nennt, dann sollte man wissen, dass es dort der blaue Wagen ist, der die Patienten zur psychiatrischen Klinik bringt. Zu einer Fahrt laden The Blue Van auch ein. Allerdings ist der Zielort ein ganz anderer: die unendlichen Weiten des Musikmeeres. Der Wind treibt die muntere Truppe an ferne Klanggestade. An einem ganz besonders schönen legen Steffen Westmark, der Sänger und Gitarrist, Søren Christensen an den Tasten, Allan Villadsen am Bass und Per Jørgenson am Schlagzeug an. Gehen an Land und auf Erkundungstrip.

Unendlichen Weiten des

Musikmeeres

Die Gefährten von The Blue Van durchstreifen den fremden Notenkosmos. Naschen ausgiebig an all den verführerischen Früchten am Wegesrand. Ein wenig Small Faces dort oder ein etwas größeres Stückchen Cream hier. An Jimi Hendrix wurde auch herumgelutscht. Und auch aus dem The Pretty Things-Kelch wird getrunken. Dabei haben sie sich eine mittelschwere Blues-Rock-Infektion geholt. Wieder zuhause im Proberaum verarbeiten The Blue Van die Eindrücke ihrer kleinen Zeitreise übers musikalische Wasser.

„Besonders beeindruckt hat uns die Rohheit der Musik dieser Truppen“, bekennt Steffen Westmark, „dieses Unpolierte, dies hatte uns dermaßen beeindruckt, dass es auch unsere Musik kennzeichnen sollte .“

So haben The Blue Van sich daraus ihren ganz eigenen Musikkosmos geschaffen, der zwar der Musikgeschichte Respekt zollt, von jeglichen Kopiervorwürfen, Urheberrechtsverletzungen und ähnlichem ist die Band jedoch freizusprechen. „Wir haben einfach in die Zeit gelauscht“, ergänzt Søren Christensen “und das Beste aller Dekaden melodiesüchtig neu verarbeitet.“ Mitreißend und immer vorwärtsdrängend ist das Album „Man Up“ geworden. Leicht. Luftig. Überaus verspielt. Und trotz der Reminiszenzen an die Tradition äußerst modern. Aus jeder Note eines Stück lugen zusätzlich beinharte Überzeugung des eigenen Tuns, Liebe zur Musik und eine Riesenportion Spaß. Zwölf Stücke haben den Weg auf das Album gefunden. Keins gleicht dem anderen. Stücke mit hohem Tempo im klassischen 60er-Gewand wechseln sich langsameren ab, die fast Stehblues-charakter haben. Und dennoch, das Album kommt zu keiner Zeit als ist es ein Sammelsurium daher. Obwohl so unterschiedlich, passt jedes Lied zum nächsten.



Cinemascope-Klang

Beim Hören entsteht der Eindruck, als handele es sich gigantische Cinemascope-Filmmelodien. So groß klingen die Blue Van-Stücke. Eins ums andere. Das liegt in der fast familiären Nähe, die die Bandmitglieder zueinander aufgebaut haben.

„Wir spielen jetzt seit mehr als zehn Jahren zusammen, wir kennen uns aus der Vorschule“, blickt Søren Christensen zurück, „wir kommen aus einem kleinen dänischen Kaff. Dort haben damals vielleicht 200 Menschen gelebt. Da findest du schnell zusammen, wenn du dich für nichts anderes als Musik interessierst. Allein deshalb weiß jeder von uns bei jeder Note, was der andere denkt oder als nächstes tun wird. Die kreativen Kommunikationswege sind extrem kurz.“

Da muss nach den Ursachen der Dichte und Dynamik der einzelnen Stücke auch nicht weiter gefahndet werden. Kein Wunder also, dass ihre filmische Musik Filmmusik wird, etwa im preisgekrönten dänischen Film “The Art Of Crying.“ Auch die amerikanischen Serienmacher von 90210, Scrubs und CSI: NY sind dem aufregenden von Blue Van-Titeln komplett erlegen. Dem konnten sich auch Mitglieder des dänischen Königshauses nicht entziehen. „Anschließend ließen sie uns wissen, wie angetan sie waren“, bestätigt Steffen Westmark die meldung aus der Klatschpresse. Nach solch einem Ritterschlag sind The Blue Van bereit, den Kampf um die skandinavische Musikvorherrschaft für sich zu entscheiden.

Aktuelles Album: Man Up (Iceberg / Intergroove)



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