December Peals heißen die neuen Helden aus So’Cal, die erst letztes Jahr die gesamte Vans Warped Tour rockten und schwitzende, quietschende Mädchen von Cleveland bis L.A. zurückließen… Stimmt gar nicht! December Peals kommen aus dem nahen Münster und sind durch die Bank hinweg Deutsch, und gerade das kann man gar nicht glauben, wenn man das erste Mal ihre Musik hört. Hier werden keine effektheischenden Soundkonstrukte kreiert, hier wird anständig gerockt. Von melancholischen Balladen bis zu rotzigen Punkrockhymnen beherrschen die fünf Jungs um Sänger Andi ihr Handwerk aufs Allergroßartigste und auch in die Lyrics schleicht sich nicht mal ein Hauch von deutschlastiger Verdrehtheit. Helden wie die frühen Beatsteaks, Donuts oder auch Ataris lassen grüßen.
Somit sind Anfragen von Fans aus Japan oder auch den USA, ob man nicht schon mal das neue Album schicken könnte, keine Seltenheit - und das ohne jemals in Japan oder den Staaten gespielt zu haben…“Ich glaube, das hat damit zu tun, dass zum Beispiel die Donuts in den letzten Jahren ja gerade in Japan einen absoluten Höhenrausch hatten, der immer noch andauert und davon profitieren Bands, die sich musikalisch in deren Umfeld bewegen. Es ist nun nicht so, dass wir aus jeder Stadt Emails bekommen, aber es passiert schon öfter, dass Fans aus Japan uns schreiben und fragen, ob wir nicht schon neues Album losschicken könnten, damit sie nicht mehr so lange darauf warten müssen. Oder auch, dass wir zum ersten Mal Reviews aus England und den Staaten bekommen haben ohne jemals eine Platte dorthin zuschicken. Unsere Agentur muss wirklich einen sehr guten Job machen.”
Die Liste derer für die sie bereits die Hallen zum Vorkochen gebracht, kann sich sehen lassen: Von Beatsteaks, She-Male Trouble, den eben erwähnten Donots über Strike Anywhere oder auch Muff Potter ist Alles an musikalischen Größen vertreten.
Ein ganz besonderes Juwel nicht zu vergessen: New Model Army!
“Zu dem Gig sind wir gekommen, wie die Jungfrau zum Kind, wie man so schön sagt. Wir hatten mitbekommen, dass New Model Army in Osnabrück im Park spielen sollten und fragten nach, ob wir spielen dürfen und der Veranstalter sagte zu. Es war natürlich nicht so, dass wir vor einer rappelvollen Halle gespielt haben. Als Supportact für eine Band dieser Größenordnung hat man es nun mal sehr schwer, weil das Publikum ja nur dem Hauptact entgegenfiebert und die Vorband ziemlich zur Nebensache wird. Trotzdem hatten wir unsere Show vor ungefähr 300 Leuten, es hat Riesenspaß gemacht und sich rumgesprochen, so dass auch nachher andere Bands auf uns zukamen und uns fragten, ob wir mit ihnen spielen wollten.”
Kontinuität, Bodenhaftung und die stetige Arbeit, aber auch der unerschütterliche Glaube an sich selbst sind die Ingredienzien, die December Peals nach vorne bringen. Ihr neues Album ist ein striktes DIY Projekt und erforderte in gleichem Maße Herzblut wie auch Bares.
Unabhängig zu sein ist ihnen wichtig.
“Die Entscheidung, unser Album selbst zu produzieren stand von vorne herein, weil wir uns auch die Zeit nehmen wollten, die wir brauchten. Im Moment sind auch ganz froh, dass wir spielen können, wann und wo wir wollen, ohne dass uns jemand reinredet. Die neue Scheibe hat uns mörderviel Geld gekostet, aber wir sind eben auch stolz, dass wir das Ganze selbst auf die Beine gestellt haben. Wenn ein Label an uns heranträte, mit dessen Richtung wir übereinstimmen, wäre das natürlich klasse, aber solange das nicht so, machen wir lieber Alles selber!”
Außer Gigs in Deutschland steht im April eine kleine Italientour an, organisiert von einem dortigen Freund, der zufällig über eine ihrer früheren Platten stolperte und sofort Feuer und Flamme war. Man kann sagen, das Glück ist ihnen hold und das haben sie auch verdient!
Aktuelles Album: People Have Demons (Chorus Of One / Cargo)