In den letzten Jahren war es ganz schön still um Suzan Köcher‘s Suprafon, aber das ändert sich gerade zum Glück. Im Oktober erscheint ´In These Dying Times´, das langerwartete neue Album, mit dem das Solinger Quartett die Tugenden seiner ersten zwei Alben subtil, aber spürbar in ein neues Licht taucht und sich gleichzeitig inhaltlich und klanglich breiter aufstellt als je zuvor, wenn es in seinem warmtönenden Retro-Sound auch Platz für wohlige Düsterkeit lässt. Wie sich das anhören wird, kann man auch schon beim feinen Open-Air-Gastspiel der auch personell runderneuerten Band – inzwischen gehören Bassist Janis Rosanka und Schlagzeuger Dale Lohse neben Gitarrist Julian Müller und Suzan an Gesang, Gitarre und (neuerdings auch) Synth zum Line-up – im herrlichen Ambiente der Oude Marie in Dorsten erahnen. Ohne dabei das 60s-Vintage-Flair zu vergessen, das die Musik der vier seit jeher umweht – als Referenz an die alten Zeiten sind nicht nur eine Handvoll Songs aus dem 2016er-Debüt ´Moon Bordeaux´ oder auch immer noch das rasante Jacques-Dutronc-Cover ´Mini, Mini, Mini´ im Set –, und mit viel Raum für psychedelisch vernebelte Spacetrips in ausufernder Länge, die auf die experimentierfreudige 2019er-LP ´Suprafon´ verweisen, sind die auffälligsten Nummern im Set doch die, mit denen Suzan und Co. die Flügel ausbreiten und zwischen Dream Pop, Krautrock, Disco, Desert Americana und Soundtrack-Vibes die Möglichkeiten entdecken. Die aktuelle Single ´Sleepless Strangers´ erlebt in Dorsten sogar ihre livehaftige Weltpremiere! Ein Instrumental und eine Nummer mit deutschem Text und Titel sind derweil so neu, dass sie es noch nicht einmal auf ´In These Dying Times´ geschafft haben, unterstreichen aber eindrucksvoll, dass die Band noch längst nicht am Ende ihrer Entdeckungsreise zwischen Melodie und Melancholie angekommen ist. Hier scheint plötzlich alles möglich!
Weitere Infos: suzankoecher.com