Einen schöneren Ort hätte man sich für diesen Auftritt von Alela Diane kaum wünschen können. Der Heimathafen in Berlin ist ein klassischer, vor 150 Jahren erbauter Ballsaal, der ebenso ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein scheint wie die Musik der Protagonistin, denn die ursprünglich aus Nevada City, Kalifornien, stammende Folk-Heroine braucht bei ihrem Gastspiel in der Hauptstadt nur wenige Akkorde und den Klang ihrer betörenden Stimme, um das Publikum zurück in eine Zeit der sanft psychedelisch umwehten Leichtigkeit zu transportieren. Ihre dunkelschönen Songs kontrastiert sie dabei immer wieder mit der heiteren Herzlichkeit ihrer Ansagen, wenngleich sie anders als früher nun zwischen den Songs weniger die Hintergründe ihrer Lieder beleuchtet und oft ihre Storytelling-Songs ganz für sich sprechen lässt. Doch so schön die Lieder ihres aktuellen Albums ´Looking Glass´ in den an Akustikgitarre oder Klavier begleiteten Soloversionen auch sind: Das i-Tüpfelchen sind an diesem Sonntagabend die alten Songs am Ende des Konzerts, für die Alela Mariee Siou, ihre alte Freundin aus Kindertagen und Gesangspartnerin ihres legendären Debüts ´The Pirate´s Gospel´ auf die Bühne bittet, die bereits im Vorprogramm tiefgründig und eindringlich zugleich mit ihren psychedelisch verhangenen, bisweilen durchaus kantigen Folk-Songs in epischer Länge im Gewand der klassischen Protestsängerin fasziniert hatte. Bei ´Dry Grass & Shadows´ oder ´White As Diamonds´ verschmelzen die glasklaren Stimmen der beiden Musikerinnen in zum Niederknien schönen Harmonien und sorgen im Publikum gleich mehrfach für feuchte Augen. Es sind berechtigte Freudentränen, denn an diesem Abend stimmt einfach alles.
Weitere Infos: aleladiane.com