Reduktion in Vollendung: ´Quiet The Room´ hat Helen Ballentine ihr erstes Album unter dem Namen Skullcrusher genannt, und dieser Titel ist bei ihrem Gastspiel in Köln Programm. Obwohl die amerikanische Singer/Songwriterin live die Akustikgitarre gegen eine elektrische eintauscht, hat sie ihre Lieder für die Bühne selbst im Vergleich zu den alles andere als opulent arrangierten Studioversionen noch einmal deutlich entschlackt und entschleunigt. Wie schon auf der LP wirken deshalb viele Songs skizzenhaft und fragmentarisch und sind auch im Live-Kontext eher flüchtige Momentaufnahmen, bei denen die Übergänge bisweilen fließend sind. Gemeinsam mit ihrem neu rekrutierten Sidekick Daniel Fox, der mit Keyboards, Gitarren und Effekten für einen samtenen, lautmalerischen Ambient-Klangteppich sorgt, taucht Ballentine so vom ersten Ton an ab in die Welt eines psychedelisch verwaschenen, oft geradezu meditativ anmutenden Indie-Folk-Sounds, der perfekt zu ihrem schüchtern-introvertierten Auftreten passt. Als sie 50 Minuten später wieder auftaucht, geht ein Konzert zu Ende, bei dem Ballentine ihr andächtig stilles Publikum nicht im klassischen Sinne unterhalten, aber dennoch tief berührt hat.
Weitere Infos: www.skullcrusher.online