´Adolescence´ heißt die erste LP von Thala, die Mitte September erscheinen wird, doch auch wenn sich ihre Lieder textlich zumeist um die lehrreichen, aber oft auch schmerzhaften Lektionen des Erwachsenwerdens drehen, zeigt die Berliner Dream-Pop-Poetin bei ihrem restlos ausverkauften Auftritt in Köln, dass sie künstlerisch schon jetzt im wahrsten Sinne des Wortes „ganz groß“ ist – und das nicht nur, weil sie noch nie vor mehr Menschen aufgetreten ist als an diesem Abend. Mit beeindruckender Selbstverständlichkeit lässt sie in ihren versponnenen Klanglandschaften klassische Shoegazer-Tugenden und Psychedelic-Pop-Ästhetik zusammenfließen und übersetzt dabei die grüblerische Nachdenklichkeit der Texte nicht selten in farbenfrohe Songs mit sommerlich anmutenden Hooks und Melodien, wenngleich zwischendurch in Liedern wie dem Titelstück des Albums, ´Moonlight Shadows´ oder ´Nan´ auch ein wenig erhabene Schwermut nicht fehlen darf. Überhaupt fällt schnell auf, wie subtil, aber geschickt Thala ihren Sound variiert. Ohne sich je weit von den verträumten Soundscapes zu entfernen, die man von einer Künstlerin erwarten darf, die Mazzy Star, Beach House, Cigarettes After Sex und The Brian Jonestown Massacre zu ihren Vorbildern zählt, ist für die charismatische Mittzwanzigerin dennoch der Weg von psychedelisch umspülten Retro-Balladen wie ´Serenade´ zu jubilierenden Popsongs wie ´Something In The Water´ ganz kurz. Begeistern kann an diesem Abend aber nicht nur die Musik. Das i-Tüpfelchen ist die besondere Atmosphäre, die Konzerte noch vor der Veröffentlichung einer ersten LP umgibt, wenn weder Künstler noch Publikum so recht wissen, was sie erwartet, und beide Seiten dann in Echtzeit feststellen: Hey, das ist ganz, ganz toll gerade! Am Ende gibt es „Zugabe, Zugabe“-Sprechchöre, einen Singalong beim finalen Highlight ´Contradictions´ und überall vor und auf der Bühne strahlende Gesichter – und tatsächlich: Es war ein hinreißender Konzertabend!
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